Ramona Mayr, Gründerin 26.10.2020, 06:51 Uhr

Langhaarmädchen: "TikTok ist für uns eine Art Wunderwaffe"

Die Marke ist aus dm-Läden nicht mehr wegzudenken: Langhaarmädchen hat sich als Anbieter von Haarpflegeprodukten etabliert - auch auf Social Media. Gründerin Ramona Mayr spricht im Interview über ihren Erfolg und die Herausforderungen für Start-ups.
(Quelle: Screenshot)
Ramona Mayr ist Gründerin von Langhaarmädchen - Anbieter von Haarpflegeprodukten und dm-Exklusivmarke. Die Brand ist inzwischen in 13 Ländern aktiv und inszeniert sich erfolgreich und authentisch auf Social Media. Wir sprachen mit Mayr über Transparenz, Start-ups und das Corona-Jahr.
Eure Marke ist sehr persönlich, ihr seid als Gründerinnen sehr sichtbar und bindet euch aktiv in die Produktdarstellung ein. Wie wichtig ist es für junge Marken heute, ihnen ein "Gesicht" zu geben?
Ramona Mayr: Für unsere Marke war und ist es wichtig, weil wir erstens stolz darauf sind, was wir kreiert haben und zweitens daran glauben, dass ein Unternehmen im direkten Zusammenhang mit der eigenen Persönlichkeit steht. Einer unserer höchsten Werte ist Authentizität. Wir wollen transparent sein und zeigen, wie wir persönlich Unternehmertum leben, was dahinter steckt und dadurch Nahbarkeit zu unseren Kunden schaffen.
Ramona Mayr, Langhaarmädchen
Quelle: Langhaarmädchen

Was ist euer erfolgreichster Absatzkanal und was euer erfolgreichster Branding-Kanal?
Mayr: Unser erfolgreichster Absatzkanal sind die 3.000 dm-Filialen. Unsere stärksten Branding-Kanäle sind zurzeit Instagram und TikTok. Wir haben uns mitten in der Krise zum Beispiel die Frage gestellt: "Welches Wunder können wir in dieser Krise als Marke erschaffen?" Dann haben wir mit TikTok begonnen, Vollgas gegeben und dort neue Formate ausprobiert. Authentizität und Nahbarkeit können wir auf diesem Kanal optimal rüberbringen und erreichen gleichzeitig unsere Zielgruppe.
Welcher Social-Media-Kanal ist heute ein Muss, auf welchen könntet ihr verzichten und warum?
Mayr: Wir glauben an TikTok, denn für uns entpuppt sich dieser Kanal als eine Art Wunderwaffe. Dort können wir uns austoben, humorvoll zeigen und unsere Expertise auf eine neue Art und Weise verpacken. Facebook ist für unsere Marke momentan nicht im Vordergrund, da wir von Anfang an Instagram als visuelle Plattform für uns entdeckt und forciert haben.
Thema Start-up und Gründen: Würdet ihr heute noch einmal gründen und was würdet ihr anders machen?
Mayr: Wir würden definitiv nochmal gründen. Wir stellen immer wieder fest, dass wir Freude an Wachstum und Veränderung haben. Das können wir nirgendwo besser leben als durch Unternehmertum. Es geht uns nicht um den Erfolg nach aussen, sondern um das persönliche Wachstum und den Beitrag, den wir für andere dadurch leisten können. Wir bereuen bisher nichts. Wir sind dankbar für jedes Learning und jeden Fehler, den wir gemacht haben. Wir können jedem empfehlen, sich frühzeitig mit Persönlichkeitsentwicklung auseinanderzusetzen und auch stetig dran zu bleiben. Was für uns wichtig war ist, eine Liebe zu Zahlen zu entwickeln, um einen analytischen Teil nicht ausser Acht zu lassen. Auch hier sind wir aktuell auf einem Weg und beschäftigen uns viel mehr als zu Beginn damit. 
Corona-Jahr 2020: Wie sehr hat euch als Start-up die Krise zu schaffen gemacht und was ratet ihr jungen Gründern, die in diesem Jahr ins Straucheln geraten sind?
Mayr: Im Moment sind wir in einer sehr spannenden Phase, die von Wachstum geprägt ist. In der jetzigen Zeit wird sich vermutlich zeigen, welche Unternehmen und auch Start-ups auf einem nachhaltigen Fundament aufgebaut sind. Wir haben Veränderung und Wachstum lieben gelernt, daher waren wir schnell im Vertrauen, dass aus der Krise etwas Neues entsteht. In jeder Krise steckt aus unserer Sicht auch immer eine Möglichkeit. Wir haben die Krise zum Ausprobieren genutzt, wie zum Beispiel auf TikTok aktiv zu werden.
Ramona Mayr spricht auch auf der diesjährigen digitalen Social Media Conference vom 26. bis zum 28. Oktober. Schnell Tickets sichern!
Quelle: Social Media Conference




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