SAP hat offenes Ohr für Schweizer Kunden

Kundennutzen, Migrationshilfen, Wahlfreiheit

SAP ist in den vergangenen Jahren auch durch viele Zukäufe stark gewachsen. Die Kunden können neu auch Lösungen für Dienstreisen (Concur), Einkauf (Ariba) und HR (Success Factors) von den Deutschen beziehen. Allerdings standen die Plattformen bis anhin für sich alleine und mussten auch separat lizensiert werden. Von den Kunden hagelte es Kritik, die SAP durchaus nicht überhört hat. «Wir haben die kompletten PS auf der Integration», berichtete Spandl. Das Vorbild sei das heutige ECC, bei dem sämtliche Business-Funktionalität integriert ist. Weiter arbeite der Hersteller «massiv» an der Vereinfachung der Preisliste, die wegen der vielen Einsatzszenarien und Zukäufe mittlerweile sehr komplex geworden sei, wie er gestand.

Geschäftsnutzen als Messgrösse

Die Kunden sollen sich aber in Zukunft weniger um Preislisten und die Produktauswahl kümmern müssen, versprach der Manager. «SAP lässt sich nicht mehr an den Bookings messen, sondern am Business Outcome für den Kunden», doppelte er nach. Die hauseigene Qualtrics-Lösung soll dafür permanent den Net Promoter Score messen. Die Umstellung bei SAP habe bereits begonnen und solle bis 2023 abgeschlossen sein.
Bis anhin entstanden in Migrationsszenarien für die Kunden häufig doppelte Kosten, weil die bisherige Lösung weiter betrieben werden musste, während die neuen Systeme aufgebaut und die Daten eingespielt wurden. Diese Herausforderung wolle SAP adäquat adressieren, sagte Spandl. Künftig könne es Szenarien geben, in denen die Wartungskosten sinken, wenn parallel die Lizenzen für Cloud hochgefahren werden. Konkrete Angebote werde der SAP-Vorstand noch in diesem Jahr unterbreiten, kündigte der Manager an.

Wahlfreiheit ja und nein

Spandls Schweizer Kollegin Sabrina Storck adressierte in ihrem Referat die Vorbehalte der einheimischen Kunden gegen die Cloud. «Wer S/4Hana On-Premises betreiben will, kann das selbstverständlich tun. Genau so willkommen sind Kunden, die S/4Hana aus der Cloud beziehen will», sagte die COO von SAP Schweiz. Damit wollte sie dem manchenorts kolportierten Eindruck entgegenwirken, SAP spreche nur und ausschliesslich noch von der Cloud.
Die Wahlfreiheit bei der Betriebsplattform mag vorhanden sein. Bei der Datenbank kommen wechselwillige Kunden hingegen nicht um SAP-Technologie umhin. Die Hana-Datenbank ist die obligatorische Grundlage für S/4, führte Markus Schütz, Vorstand beim SAP-Berater AddOn, an dem Anlass aus. Sein Tipp für alle Unternehmen mit Migrationsplänen lautete deshalb: «Starten Sie mit der Hana-Datenbank, damit sich die Administratoren und Entwickler schon mit der neuen Technologie auseinandersetzen können.»



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