Eine Messe zwischen Lob und Tadel

Frustrierte Aussteller 

Neben dem Lob hagelte es auch Kritik. «Wir waren wohl das letzte Mal dabei», «wenn man sich umschaut, sieht man 60 Aussteller und 50 Besucher» oder «wir haben einen Lead erzielt und uns sonst gut mit den Nachbarn unterhalten», monierten mehrere unglückliche Aussteller. Allerdings gibt es jedes Jahr Kritiker, die sich deutlich mehr Besucher wünschen.
Manch traditioneller ERP-Vertreter monierte auch die Anwesenheit von Apps-Start-ups oder Digital-Marketing-Firmen. Die seien eher branchenfremd und keine klassischen ERP-Anbieter. Das verwässere das Konzept der ursprünglichen ERP-Messe.
Es gab auch nachdenkliche Stimmen, die das Konzept einer Fachmesse an sich in Frage stellten und überlegten, ob es vielleicht andere Event-Plattformen bräuchte. Ausserdem seien Kunden heute gut informiert und laden geeignete Anbieter zu sich zum Gespräch ein.
Während des Redaktionsrundgangs am Vormittag des zweiten Tages waren tatsächlich eher wenig Besucher unterwegs, so dass man sich angesichts der sich unterhaltenden Aussteller stellenweise auf einem Networking-Event der ERP-Branche wähnte. Dafür sassen umso mehr Besucher in den Vorträgen.
Ob das einen Effekt auf den Besucherandrang an den Ständen hatte? Kaum, denn direkt neben einem vollbesetzten Vortrag war der Ausstellungsbereich von WebGate, einem Anbieter von Individualsoftware und Prozessdigitalisierung. Der Stand hätte kaum besser gefüllt sein können. Auf den Sofas unterhielten sich Besucher, andere informierten sich am Tresen dahinter bei den Vertretern über die Lösungen der Firma und die an der Messe vorgestellten Fallbeispiele.

Fazit

Die Topsoft-Veranstalter haben es auch dieses Jahr geschafft mit einem angepassten Konzept gute Hersteller und ihre Integrationspartner für die Messe zu gewinnen. Für die Organisation gab es übrigens meist gute Noten. «Die Messeorganisation ist top», hiess es stellvertretend am Stand des ELO-Partners Abprex.
Aufgrund des guten Feedbacks, dürfte die Umweltarena Spreitenbach als Location für die nächsten Jahre wohl gesetzt sein. «Aussteller und Besucher, aber auch wir als Veranstalter, fühlten sich in der Umwelt Arena ausgesprochen wohl. Dass wir auch im 2020 wieder hier sein werden, ist ohne Zweifel», kommentierte Messeleiter Schmid.
Ob dann mehr Besucher kommen werden? Das Potenzial wäre gegeben. Oder wie es Urs Amrein von Opacc auf den Punkt brachte: «Jeder Unternehmensentscheider, der sich mit der Digitalisierung auseinandersetzt, müsste die Topsoft besuchen.»




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