Hier investiert die Schweiz in die IT-Zukunft

Drohnen und das tägliche Brot

Das grösste Dienstleistungsunternehmen im Lande, die Schweizerische Post, kann sich über zu wenig Auslastung ihrer IT-Systeme sicher nicht beklagen. Im Jahresend­geschäft 2018 wurden neue Rekordmengen verarbeitet: Die Online-Einkäufer liessen sich rund 25 Millionen Pakete zustellen. Parallel zu Millioneninvestitionen in neue Verteilzentren testet die Post aber auch alternative Technologien. Und musste jüngst zwei Dämpfer hinnehmen. Die Zustellroboter störten Zürcher Passanten, eine Drohne mit Laborproben stürzte ab. Nun liegen beide Projekte auf Eis.
Drohnenflüge über den Zürichsee hat die Post wieder gestoppt
Quelle: Schweizerische Post
Wohl auch in diesem Jahr per Drohne ausgeliefert werden Shishas der Schaffhauser Bar Ohana. Der Inhaber hatte den Lieferdienst im vergangenen Sommer lanciert und damit viel Aufsehen erregt. Seit anfangs Februar dieses Jahres liefert die Post in Zusammenarbeit mit der Confiserie Eichenberger Kunden aus der Stadt und der Agglomeration Bern werktags «Brot-Post» ins Milchkästli. Mit der Dienstleistung will die Post ihr Kerngeschäft stützen und ergänzen. Gleichzeitig erschliesst das Unternehmen der Confiserie neue Kunden.
Ein anderes Dienstleistungsgewerbe setzt neu vermehrt auf digitale Angebote, um neue Kunden anzulocken: der Schweizer Tourismus. Vor einigen Jahren sah es noch danach aus, als ob der Disruptor Airbnb der einheimischen Hotellerie ernsthaft gefährlich werden könnte. Die Gefahr ist aber mittlerweile gebannt, zahlt Airbnb für Übernachtungen in den Kantonen Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Schaffhausen, Zug und Zürich sogar Kurtaxe. Einzig unter dem starken Franken leidet der Tourismus. So fehlten im Schweizer Berggebiet im Vergleich zum Rekordjahr 2008 weiterhin 43 Prozent der Hotelübernachtungen aus Europa. Die Hotellerie strafft neu ihre Prozesse: In der Roggenstock Lodge im schwyzerischen Oberiberg vereinfachen Microsoft Surface und Office 365 den Mitarbeitern die administrativen Arbeiten.
Die Destination Davos Klosters hat gleich sämtliche IT-Dienste an den IT-Dienstleister UMB aus­gelagert, um sich auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. Entlastung für gleich mehrere Tourismusanbieter verspricht die «tweebie»-App, die von der IT-Firma ipeak Infosystems und der Hochschule Luzern entwickelt wurde. Sie führt Reisende auf dem kürzesten Weg an den Ferienort, orientiert sie über das Wetter und das kulinarische Angebot. Unter anderem die Destinationen Grindelwald, Zermatt und Teile des Engadins, darunter Pontresina und St. Moritz setzen bereits auf die Mobilplattform. Von der Bergbahn Diavolezza Lagalb aus haben Gäste ganzjährig einen Blick auf die winterliche Berglandschaft des Engadins. Eine kostenfrei ausleihbare Virtual-Reality-Brille stellt den Betrachter in den Mittelpunkt des Geschehens spektakulärer Schneesportszenen.




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