Nasdaq als Handelsplatz 08.05.2014, 08:47 Uhr

Zalando will im Herbst an die Börse

Dass Zalando an die Börse will, ist ein offenes Geheimnis. Schon im dritten Quartal 2014 möchte der Modehändler öffentlich gehandelt werden.
Zalando-Outlet in Berlin
(Quelle: Zalando.de)
Anzeichen gab es viele - zuletzt die Umwandlung von einer deutschen AG in eine Europäischen Aktiengesellschaft (SE): Zalando plant den Börsengang - und zwar fürs dritte Quartal 2014. Nach Informationen des Hamburger Wirtschaftsmagazins "Bilanz", das der Welt beiliegt, ist dies bei einem Treffen des Managements in Berlin entschieden worden.
Als Handelsplatz für den Börsengang im Gespräch ist den Informationen zufolge die US-Technologiebörse Nasdaq. Als Konsortialbanken sind unter anderem die Schweizer Bank Crédit Suisse sowie die US-Investmentbanken Morgan Stanley und Goldman Sachs vorgesehen. Die Banken waren auch beim Börsengang des US-Netzwerks Facebook dabei. Der grösste Investor Zalandos, die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik, hatte dem Unternehmen zuletzt einen Wert von 3,9 Milliarden Euro beigemessen.
2013 setzte das Unternehmen knapp 1,8 Milliarden Euro um, 52 Prozent mehr als im Jahr davor. Damit ist Zalando aber weniger schnell gewachsen als zuvor: Zwischen 2011 und 2012 hatten sich die Umsätze verdoppelt. Profitabel ist das Unternehmen allerdings noch nicht, im vergangenen Jahr machte es einen Verlust von 118 Millionen Euro.
Zalando stand in den vergangenen Wochen vor allem wegen seiner Arbeitsbedingungen in der Logistik in der Kritik. Eine RTL-Reporterin hatte in einem Erfurter Lager gearbeitet und anschliessend lange Arbeitswege von bis zu 27 Kilometer pro Tag, zu lange Gehzeiten zu den Pausenräumen und eine radikale Diebstahlprävention bemängelt, bei der nach dem Zufallsprinzip Mitarbeiter per Detektoren abgescannt und 500 Euro Prämie für jeden angezeigten Diebstahlsversuch ausgelobt werden. Gegen zentrale Teile der Berichterstattung hat Zalando beim Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung erwirkt.




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