06.02.2012, 00:00 Uhr

Französisches Gericht verurteilt Google wegen Google Maps

Frankreich ist für seinen harten Kurs gegen Google schon länger bekannt. Nachdem dem US-Konzern schon wegen Street View eine Geldstrafen aufgebrummt worden ist, wird er jetzt auch für den Kartendienst Maps belangt. Das Pariser Handelsgericht sieht in Googles neuem Monetarisierungsmodell für Maps eine Wettbewerbsverzerrung. Geklagt hatte Bottin Cartographes, ebenfalls ein Anbieter von Onlinekarten. Seiner Meinung nach verzerre Google mit Maps den Wettbewerb. Schliesslich nutze das Unternehmen seine Marktmacht aus, um möglichst viele Nutzer und vor allem die Firmen an seinen Kartendienst zu binden. Das an sich sei noch kein unlauterer Wettbewerb. Der entsteht, da Google seit Anfang 2012 Geschäftskunden mit hohen Abrufzahlen selbst auch zur Kasse bittet. 
Die Pariser Richter schlossen sich der Meinung des Klägers an und verurteilten die französische Niederlassung von Google dazu, Schadensersatz in Höhe von 500.000 Euro zu leisten. Darüber hinaus wird ein Bussgeld in Höhe von 15.000 Euro fällig, berichtet Le Monde.

Im Oktober 2011 hatte Google angekündigt ab diesem Jahr von Firmen, die den Kartendienst intensiv nutzten, ein Entgelt zu verlangen. Bei bis 25.000 Seitenabrufen pro Tag ist die Nutzung der Schnittstelle kostenlos, gezählt wird, sobald User eine Seite besuchen, auf der eine Karte integriert ist. Bei besonderen Karten kann die Bezahlgrenze auch schon bei 2.500 Abrufen pro Tag liegen. Tausend weitere Abrufe kosten in den USA zwischen vier und acht US-Dollar. Alternativ bietet Google auch eine spezielle Lizenzierung an. Dafür fallen inklusive Support Kosten in Höhe von mindestens 10.000 US-Dollar an. (ph/iw)



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