Suchmaschinenoptimierung 27.05.2018, 17:10 Uhr

Die wichtigsten Tool-Anbieter für SEO

Suchmaschinenoptimierung ist eine wichtige Aufgabe im digitalen Marketing. SEO-Tools erleichtern die Arbeit und ermöglichen es, den Erfolg zu messen.
(Quelle: shutterstock.com/Billion Photos)
Potenzielle Kunden auf die Webseite oder in den Online Shop zu bringen: Das ist die Aufgabe der Suchmaschinen­optimierung (SEO). Wie andere Bereiche des Online Marketings hat sich auch dieses Gebiet mittlerweile stark professionalisiert. Es gibt zahlreiche Berater und Agenturen für SEO, ebenso kostenlose und kostenpflichtige Tools. Die ­Werkzeuge unterscheiden sich im Funktionsumfang und in der Datenbasis, die die Grundlage für die Auswertungen bilden.
Wir stellen verschiedene Tool-Anbieter für die Suchmaschinenoptimierung vor. Mit diesen Werkzeugen arbeiten Spezialisten, um die Inhalte eines Shops oder einer Webseite so zu pflegen, dass sie in den Ergebnis­listen bei Google, Bing und inzwischen auch bei Amazon möglichst weit vorn vertreten sind.
Die Bandbreite der Werkzeuge ist gross und reicht von kostenlosen Keyword-Tools bis zu umfangreichen SEO-Werkzeugkästen. Markus Hövener, Geschäftsführender Gesellschafter und Head of SEO bei Bloofusion Germany, erklärt den Unterschied: "Keyword-Tools haben den Zweck, Keywords zu recherchieren. SEO-Tools gehen deutlich darüber hinaus und können beispielsweise Rankings messen oder konkrete Vorschläge für Onpage-Optimierungen machen."
Im Folgenden findet sich eine Auswahl solcher SEO-Tools. Die Preise sind häufig gestaffelt: je mehr Funktionen, desto teurer. Viele Anbieter stellen Interessenten einen kostenlosen Testzugang bereit, damit sie das Tool kennenlernen können.

1. Sistrix Toolbox

Die Sistrix Toolbox ist ein SEO-Tool und besteht aus mehreren Modulen, zum Beispiel für die Suchmaschinenoptimierung oder Social Media. Sie misst die Sichtbarkeit von Webseiten bei Google. Die Toolbox analysiert unter anderem, wie viele Klicks bei einem Keyword auf bezahlte Anzeigen und wie viele auf organische ­Suchergebnisse entfallen. Dargestellt wird das Suchvolumen für das jeweilige ­Keyword, der Wettbewerb um dieses Keyword sowie die Kosten pro Anzeige für dieses Keyword.
Da Sistrix das erste in Deutschland verfügbare SEO-Tool war, kann die Lösung nach Unternehmensangaben auf die ­längste und umfangreichste Datenhistorie zugreifen. Da die Daten des Keyword Planers von Google alleine häufig nicht zuverlässig sind, zieht Sistrix verschiedene Datenquellen heran. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist laut Unternehmen, dass es kein Nutzungslimit gibt und Nutzer beliebig viele Keywords abfragen können.
Zusätzlich zu den Analysemöglichkeiten zeigt die Lösung beispielsweise alle Keywords an, zu denen eine Webseite in den Google-Suchergebnissen erscheint. Mit der Funktion "Keyword-Ideen" finden Online Shops neue, noch nicht von ihnen verwendete Suchwörter. Weitere Funktionen sind "Ranking-Veränderungen" sowie "gemeinsame Keywords" (Überschneidung mit Wettbewerbern).
Für Online Shops ist die Funktion "Ranking-Verteilung" interessant, weil damit ausgewählte Verzeichnisse, zum Beispiel eine Produkt-Unterseite des eigenen Shops oder des Wettbewerbers auf ­ihre Rankings untersucht werden können. Die Ranking-Verteilung zeigt, welche Inhalte gut funktionieren und welche nicht.
Das Amazon-Keyword-Tool von Sistrix durchläuft gerade die Beta-Phase. Händler können unter https://amz.sistrix.com/de/keywords bis zu zehn Keyword-Abfragen pro Tag kostenfrei eingeben.

Weitere SEO-Tools: Von Ryte bis Searchmetrics

2. Sonar

Sellics bietet unter Sonar-tool.com ebenfalls ein kostenloses Keyword-Tool für Amazon an. Die Lösung basiert nicht auf einer Live-Abfrage, sondern auf einer ­Datenbank mit knapp 200 Millionen Keywords, die noch unregelmässig aktualisiert wird. Laut Webseite war die letzte Aktualisierung im April 2017. Sonar zeigt das Suchvolumen an und hat eine ASIN-Rückwärtssuche integriert. Gibt ein Händler in die Suchleiste die "Amazon Standard Identification Number" (ASIN) ein, listet das Tool Keywords zu diesem Produkt auf.
Händler auf dem Amazon-Marktplatz können die Keywords in "Seller Central", dem Verkäuferkonto bei Amazon, hochladen und für ihre Produkte nutzen.

3. Ryte

Kostenlose Versionen der Tools dienen in der Regel dazu, Nutzern einen Vorgeschmack darauf zu geben, was die kostenpflichtige Variante leisten kann. Ihre Funktion ist eingeschränkt. Das Münchner Unternehmen Ryte bietet einige Gratiswerkzeuge für Webmaster an: Sie können beispielsweise mit dem "Ryte Topic Explorer" analysieren, ob Keyword und Text zusammenpassen oder mit dem "Google Snippet Optimizer" betrachten, ob alle Informationen angezeigt werden. Der "Website-Checker" überprüft, in welchen Bereichen der Internet-Auftritt optimiert werden kann.
Ryte hat drei kostenpflichtige Produkte im Portfolio: "Website Success" zum Optimieren der Webseite, "Search Success" zum Überwachen und Verbessern des Rankings in Suchmaschinen und "Content Success" zum Verbessern der Texte auf einer Webseite.
Die Zielgruppe für "Content Success" sind Online-Händler, Redakteure und Content-Manager. Bei der Analyse von Texten berücksichtigt die Software Kombinationen aus mehreren Keywords, sie kann in mehreren Sprachen erfolgen. "Content Success" ermöglicht es, die eigenen Texte mit denen der Wettbewerber zu vergleichen und neue Texte auf ­bestimmte Keywords hin zu optimieren. Dazu gibt der Nutzer den Text in ein Eingabefeld ein und kann Keywords auswählen. Das Tool zeigt an, welche Begriffe fehlen, welche zu oft verwendet werden oder weggelassen werden sollten.
Das "Search Success"-Tool nutzt die Daten der "Google Search Console", eines kostenlosen Dienstes von Google, um die Leistung einer Webseite im Ranking von Google im Blick zu behalten. Nutzer können damit unter anderem relevanten ­Keywords, deren Performance und Veränderungen im Ranking überwachen.
Ein "Pro-Account" für die Nutzung aller drei Module kostet ab 99,90 Euro pro Monat. Die Tools "Search Success" und "Content Success" können auch einzeln erworben werden.

4. Searchmetrics

 Searchmetrics bezeichnet sich als "Enterprise Search- und Content-Marketing-Plattform". Zielgruppe sind Konzerne, Agenturen und grosse E-Commerce-­Unternehmen. Das Unternehmen hat zwei Hauptproduktlinien:
a) die "Search­metrics Suite", zu der unter anderem die Funktionen SEO-Sichtbarkeit, Keyword-Analyse, Mobile SEO und Social-Media-Optimierung gehören, und
b) "Content Experience", ein Tool, das Webtexter beim Schreiben unterstützt, indem es beispielsweise Themenzusammenhänge visualisiert. Ein "Content Score" zeigt die Wettbewerbsfähigkeit der Texte im Netz als ­aggregierte Kennzahl sowie relevante Keywords und die optimale Textlänge an.
Der "Topic Explorer" bei Searchmetrics dient der Themenrecherche. Autoren können die vorgeschlagenen Begriffe in ihren Texten verwenden.
Die "Searchmetrics Suite" macht unter anderem automatisch Vorschläge zu ähnlichen oder verwandten Suchbegriffen, identifiziert Keywords, die der Wettbewerb erfolgreich nutzt, oder zeigt Keywords, die mit wenig Optimierungseinsatz auf vordere Positionen im Ranking kommen können.
Searchmetrics betreibt seit neun Jahren eine eigene Recherche-Datenbank für aktuell 30 Länder, die "Research Cloud". Sie umfasst laut Unternehmensangaben mehr als eine Milliarde Keywords sowie Suchmaschinen-Rankings, Backlinks und Social-Media-Daten für mehrere Hundert Millionen Domains. Der Preis für die Enterprise-Lösung wird mit jedem Kunden ­individuell verhandelt. Als Richtwert nennt das Unternehmen Einstiegskosten, die sich im oberen dreistelligen Bereich bewegen. Ein "durchschnittlicher" Kunde zahlt ­einen vierstelligen Betrag pro Monat.

Weitere SEO-Tools: Von Semrush bis Secockpit

5. Semrush

Der US-amerikanische Toolkit-Anbieter Semrush hat gerade 40 Millionen US-Dollar von Kapitalgebern erhalten. Das Unternehmen mit Sitz in Philadelphia, USA, will damit die Funktionen der eigenen Software verbessern und die Analyse und die Tools auf E-Commerce-Suchmaschinen wie Amazon oder Baidu ausweiten. Zudem sollen Machine Learning, Marktanalyse-Fähigkeiten und die eigene Datenbank ausgebaut werden.
Semrush teilt sein Angebot in die drei Säulen "Analytics-Berichte", "Werkzeuge" und "Projekte" ein. Die Suite umfasst 25 Tools. Mit "Analytics" erhalten die Nutzer Berichte zu den Strategien der Mitbewerber im Bereich Display-Werbung, organische und bezahlte Suchergebnisse sowie Linkbuilding. Mit "Werkzeuge" werden die Daten von Semrush kombiniert und visualisiert, um die Domains der Wettbewerber zu vergleichen und die Keyword-Konkurrenz abzuschätzen. "Projekte" liefert Kennzahlen von digitalen Kampagnen bezüglich der Mitbewerber, Keyword-Rankings und Onpage-Optimierung.
Semrush bietet Monats- oder Jahrespakete in vier unterschiedlichen Kategorien und entsprechend unterschiedlichen Funktionsumfängen. Die günstigste Ver­sion "Pro" beginnt bei 100 US-Dollar pro Monat, "Guru" kostet 200 US-Dollar pro Monat und "Business" 400 US-Dollar. ­Zusätzlich gibt es eine Enterprise-Version auf Anfrage.

6. Mangools

Mangools ist ein relativ junger Anbieter aus Bratislava, Slowakei. Das Unternehmen bietet neben dem Keyword-Tool "Kwfinder", das auch für ­deutschsprachige Suchwörter funktioniert, drei weitere Werkzeuge an: den "SERP Checker" (SERP = Search Engine Result Pages, ­Ergebnisseiten der Suchmaschinen), den "SERP Watcher" und den "Link Miner" für die Analyse von Backlinks. Sie können im Monats- oder im Jahresabo erworben werden. Kunden können sich kostenlos anmelden und jeweils fünf Keyword-­Abfragen innerhalb von 24 Stunden durchführen. Mangools hat nach eigenen Angaben 250.000 Nutzer, darunter auch viele aus Deutschland.

7. Secockpit

Secockpit ist ein Keyword-Tool und wirbt mit dem Alleinstellungsmerkmal, dass es sehr schnell ist. Vergleichbare Tools benötigen pro Keyword ein bis zwei Minuten, um einen genauen Blick auf die Faktoren zu werfen, die den Top-10-Webseiten für dieses Keyword zu ihrem guten Ranking verhelfen, erklärt Swissmademarketing, der Anbieter des Werkzeugs. Secockpit hingegen könne 200 Keywords pro ­Minute verarbeiten und analysieren. Die Versionen "Pro" und "Agency" enthalten zusätzlich einen Rank-Tracker. Damit können Webseiten-Betreiber untersuchen, ob ihre SEO-Kampagne erfolgreich ist.




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