Unternehmen setzen auf privates Internet

Aktuelle Situation

Wie steht es derzeit um die Akzeptanz von Interconnection? Ende 2018 legte der Co-Location-Spezialist Equinix seinen zweiten «Global Interconnection Index» vor, der den Einsatz von Interconnection analysiert und prognostiziert. Das Ergebnis: Interconnection ist für viele Unternehmen bereits ein wichtiges Instrument. «Der zweite Global Interconnection Index zeigt, dass Unternehmen die steigenden digitalen Anforderungen bewältigen, indem sie sich per Interconnection direkt mit wichtigen Geschäftspartnern verbinden, da traditionelle Formen der Konnektivität den hohen Anforderungen moderner Unternehmen nicht mehr gerecht werden», resümiert Sara Baack, Chief Marketing Officer bei Equinix.
“Traditionelle Formen der Konnektivität werden den hohen Anforderungen moderner Unternehmen nicht mehr gerecht„
Sara Baack, Chief Marketing Officer bei Equinix
Aus der Studie leitet Equinix auch ab, dass der Einsatz von Interconnection weiter rasant steigen wird: Bis 2021 soll die Interconnection-Bandbreite auf mehr als 8200 Terabit pro Sekunde ansteigen. Das entspricht einem jährlichen Datenvolumen von 33 Zettabyte. Damit würde der B2B-Traffic die Datenübertragungen über das öffentliche Internet um das Zehnfache überragen. Auf die kommenden fünf Jahren veranschlagt Equinix bei der Interconnection eine jährliche Wachstumsrate von 48 Prozent – doppelt so viel wie beim Internet-Traffic erwartet wird. Eine grosse Menge des Traffics scheint dabei in den Finanzzentren der Welt anzufallen: In Europa, wo das Wachstum durchschnittlich ebenfalls auf 48 Prozent geschätzt wird, verzeichnen etwa Frankfurt und London 58 Prozent beziehungsweise 52 Prozent Wachstum.

Fazit & Ausblick

Die Bedeutung von Interconnection zeigt sich in den Wachstumsraten für PNI-Kapazitäten bei Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Interconnection ist längst schon mehr als ein Trend. Sie hat sich vielmehr zu einem zentralen Bestandteil der IT-Infrastruktur in der Digital Economy entwickelt. «Wir sind überzeugt, dass das Internet mittelfristig nur noch ein Zugangsnetz sein wird», erklärt Roger Semprini, Managing Director von Equinix Schweiz.
Doch obwohl IT-Experten Interconnection eine so hohe Bedeutung beimessen, ist das Konzept in der Führungsebene von Unternehmen oft noch weitgehend unbekannt: Viele der für den «Global Interconnection Index» konsultierten IT-Manager gehen davon aus, dass ein Grossteil der Führungskräfte Interconnection zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausreichend oder gar nicht versteht. Diese Unkenntnis kann zum Problem werden. Denn in den nächsten Jahren wird das Tempo der Digitalisierung in den Unternehmen sicher weiter­ anziehen. Das wird die eingangs geschilderten Herausforderungen für die IT-Infrastrukturen und Internetverbindungen noch einmal deutlich verschärfen. Interconnection wäre zumindest eine Option, mit der Unternehmen darauf reagieren könnten und die sie nicht leichtfertig ignorieren sollten.



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