Googles Enterprise-Strategie


Partner für Firmen


Unternehmen, die sich für Google Apps for Work interessieren, sind dabei nicht auf Goo­gle als Ansprechpartner angewiesen. Google vermarktet seine Business-Lösungen nämlich auch indirekt und hat dafür ein Partnerprogramm aufgesetzt, an dem weltweit über 6000 Vertriebspartner teilhaben. Das Unternehmen unterscheidet hier zwei Gruppen: Partner, die primär Services für kleinere und mittlere Unternehmen erbringen, oder aber Dienstleister, die sich auf Enterprise-Anforderungen spezialisiert haben.
Apps for Work: Google vermarktet seine Cloud-Anwendungen seit Kurzem als Google for Work.

Die Google-Partner sind verantwortlich für den kompletten Abrechnungsprozess und erhalten dafür einen Abschlag auf die Listenpreise. Darüber hinaus können sie mit Services wie der Beratung und dem Support für Google-Apps-Umgebungen sowie der Einbindung von Drittanwendungen und der Daten­migration Umsatz machen. Auch ist möglich, Google-Apps-Einsteigern Unterstützung bei der Einführung sowie Helpdesk-Services und Schulungen anzubieten.


Betreuung durch Partner


Einer dieser Partner ist das Kölner Unternehmen Cloudpilots Software & Consulting GmbH. Es ist Google Apps for Work Premier Partner und zertifizierter Google Chrome for Work Partner. Knapp 100 Unternehmen hat Cloudpilots in den letzten drei Jahren laut Geschäftsführer Michael Herkens mit Google Apps ausgestattet.
Herkens sieht mittel- und langfristig gute Perspektiven für Googles Ambitionen mit seinen Business-Anwendungen: „Im gegenwärtigen Markt für klassische Groupware-Anwendungen ist Google sicher noch ein Her­aus­forderer, aber der Markt wird sich in die Richtung von cloudbasierten Mail- und Collabo­ration-Diensten drehen“, so seine Prognose. Denn weitgehend standardisierte IT-Lösungen könnten günstig und zuverlässig aus der Pu­blic Cloud bezogen werden.


Zertifizierte Sicherheit


Doch ein Problem gibt es, das Googles B2B-Offensive bremst: die vor allem seit dem NSA-Skandal wachsenden Bedenken deutscher Firmen gegenüber US-Unternehmen und Cloud-Diensten, die nicht hierzulande gehostet sind. Google, als Datenkrake verschrien, leidet unter dieser Skepsis sicher noch stärker als andere Firmen. Doch Michael Herkens ist sicher, dass die Akzeptanz bei den Kunden zunehmen wird. Zum einen wegen der Sicherheitsstandards – Google­ lässt sich regelmässig nach ISO 27001 zertifizieren. Zum anderen aber auch wegen des günstigen Preises. Ob dieser Aspekt allerdings stark genug ist, dass Kunden ihre Sorgen wegen des Datenschutzes hintanstellen, wird sich zeigen.◾




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