Shopwings gestartet 14.10.2014, 09:29 Uhr

Rocket Internet liefert aus dem Supermarkt

Mit dem neuen Lebensmittel-Lieferservice Shopwings eifert Rocket Internet dem US-Vorbild Instacart nach. Doch noch hapert es an Unterstützung durch die Supermärkte vor Ort.
(Quelle: Shopwings.de)
Oliver Samwer will nicht nur spielen: "Wir glauben ganz fest an Supermärkte, wir glauben ganz fest an Lebensmittel, vor allem in Bereichen, die der E-Commerce bislang noch nicht erschlossen hat", untermauerte der Rocket-Internet-Gründer jüngst im Rahmen einer Rede an der WHU.
Derartige Bereiche spürt die Start-up-Schmiede gezielt auf. Seit Dezember 2011 experimentiert das Unternehmen mit dem Koch-Abo-Lieferservice Hellofresh, der eigenen Angaben zufolge bereits 81.000 Abonnenten regelmässig Kochrezepte samt Zutaten frei Haus liefert und einen Börsengang in Australien plant. Im September ging in Berlin mit "Eat First" ein Lieferdienst für gesunde Mittagsgerichte an den Start. Jüngstes Baby im Beteiligungsportfolio ist nun Shopwings, der heute offiziell in München an den Start geht.
Shopwings ist, wie man es aus dem Samwer-Reich kennt, ein Klon des US-Vorbilds Instacart, das im Juni 2014 erst mit Andreessen Horowitz eine Finanzierungsrunde über 44 Millionen US-Dollar abschloss. Das Unternehmen will Kunden Lebensmittel aus ihren benachbarten Supermärkten zwischen 9.00 und 21.00 Uhr innerhalb von zwei Stunden durch Profieinkäufer nach Hause bringen lassen. Im Münchner Testraum finden sich mit Edeka, V-Markt und Lidl drei Supermärkte im Online-Sortiment des Start-ups.
Allerdings: Kooperationen mit diesen Supermärkten gibt es nicht. "Derzeit existieren noch keine offiziellen Partnerschaften, aus diesem Grund mussten wir die Produkte aus den Supermärkten einzeln kaufen, abfotografieren und auf unserer Seite anbieten", erklärt eine Rocket-Sprecherin auf Anfrage von INTERNET WORLD Business. Dauerhaft kann das natürlich keine Lösung sein. "Wir wollen ganz klar Partner des Einzelhandels sein, keine Konkurrenz. Es laufen derzeit Verhandlungen mit dem Ziel, offizielle Partnerschaften herzustellen", heisst es von Seiten des Unternehmens.
Um den persönlichen Shopper zu refinanzieren, setzt Shopwings auf eine Mischkalkulation aus Liefergebühr (4,90 Euro) sowie Aufschläge auf die Produktpreise. Man sei sich bewusst, dass die Kunden in Deutschland bei Preisen für Lebensmittel sensibel seien. Daher versuche man natürlich, sie so nah an den Supermarktpreisen zu belassen, wie möglich, so die Sprecherin.



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