29.07.2006, 00:00 Uhr

Mobiler Datenverkehr knackt 100 Mrd. Dollar-Marke

Der mobile Datenverkehr hat den Mobilfunkbetreibern rund um den Globus im vergangenen Jahr Umsätze in Höhe von 102,1 Mrd. Dollar eingespielt und damit zum ersten Mal die 100 Mrd. Dollar-Marke geknackt. Das geht aus Berechnungen der britischen Marktforscher von Informa Telecoms & Media hervor. Zum Vergleich: Ungefähr dieselbe Summe haben allein die europäischen Betreiber für die UMTS-Lizenzen bezahlt. Der Boom bei den Datendiensten soll sich auch im laufenden Jahr fortsetzen. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres hat der Datenumsatz um 17 Prozent auf 28,4 Mrd. Dollar zugelegt. "Die Branche ist auf einem guten Weg den Rekord aus dem Vorjahr erneut zu brechen", prognostiziert Informa-Analyst Kester Mann. Hauptumsatztreiber für die Datendienste sind Mann zufolge die Einführung neuerer Technologien wie 3G, die Aufrüstung bei den Handys sowie die allgemeine Steigerung der weltweiten Userzahlen.

Bei den absoluten Umsatzzahlen haben die asiatischen Provider klar die Nase vorn. Allein im ersten Quartal hat etwa der japanische Betreiber NTT DoCoMo 2,5 Mrd. Dollar mit Datendiensten umgesetzt und behauptet damit klar die Führung vor China Mobile mit 1,9 Mrd. Dollar Umsatz. Während drei US-Betreiber Umsätze mit Datendiensten jenseits von 800 Mio. Dollar generierten, hängt Europa diesen Dimensionen noch hinterher. O2 ist mit einem Datenumsatz von 570 Mio. Dollar im ersten Quartal in Europa Branchenprimus. "In Asien und vor allem in Japan haben die Menschen eine höhere Affinität zu neuen Technologien. Darüber hinaus ist dort etwa 3G sehr viel früher eingeführt worden", erklärt RZB-Analyst Andreas Schiller gegenüber pressetext. Dementsprechend sei in Asien das Datenaufkommen höher und die User würden eher für entsprechende Dienste zahlen. Ob Europa die Lücke zu Asien schliessen kann ist laut Schiller aber fraglich. "Grundvoraussetzung ist, dass ein Angebot an Applikationen herrscht, die UMTS erfordern. Dann würde sich auch die Nachfrage nach Datendiensten in Europa beschleunigen", meint Schiller gegenüber pressetext abschliessend. (ph/pte) http://www.informatm.com



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