17.09.2013, 00:00 Uhr

Hertie startet Online-Shop - Der Comeback-Versuch

Rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft wollen die telefon.de-Besitzer die Marke Hertie im Netz wieder zum Leben erwecken. Und zwar als - Überraschung! - Online-Kaufhaus mit Vollsortiment.
Qualität und Zuverlässigkeit - diese Attribute sollen den Online-Unternehmern Jan und Nils Klöker zufolge auch in Zukunft für Hertie stehen. Die Brüder, die unter anderem den Shop telefon.de betreiben, hatten mit ihrer Firma HDK 2012 die Rechte an der Marke "Hertie" aus der Insolvenzmasse gekauft.

Der Shop wirbt mit dem Slogan "Viel Spass beim Einkaufen". Als Zielgruppe möchten die Klökers Menschen ansprechen, die keine Lust mehr auf die Unübersichtlichkeit der überladenen Internetseiten der Mitwettbewerber haben - also diejenigen, für die das Web noch Neuland ist. Schnäppchenjäger sollen mit einer Null-Prozent-Finanzierung und Eröffnungsangeboten angelockt werden. Das Sortiment soll dem eines Kaufhauses entsprechen - mit Haushaltswaren, Telekommunikation, Medien, Büchern, Spielwaren, Geschenkartikeln, Heimtextilien und Parfümerie.

Marken und Lieferanten seien "dankbar und erfreut" gewesen, dass endlich ein zusätzlicher, starker und ernstzunehmender Handelspartner die Online-Bühne betrete und bereit sei, den bekannten Global Playern die Stirn zu bieten, so die Brüder.
Die Bekanntheit einer Marke ist allerdings keineswegs ein Garant für Erfolg im E-Commerce. Deutlichstes Beispiel ist Quelle.

Nachdem die Muttergesellschaft Primondo im Jahr 2009 Insolvenz anmelden musste, hatte der Otto-Konzern die Marke übernommen und im Jahr 2011 Quelle.de als Marktplatz für externe Händler und Marken gestartet. Doch die Strategie erwies sich als nicht erfolgreich: Bereits Ende Juni 2012 erklärte Vorstandschef Hans-Otto Schrader, er sei "ausdrücklich nicht zufrieden" mit der Entwicklung. Im September vergangenen Jahres wurde der Marktplatz, auf dem zuletzt 500 Online-Händler aktiv waren, geschlossen. Seit Mai 2013 soll Quelle.de als reiner Onlineshop mit Schwerpunkt auf Technik und Wohnen Quelle.de die Erwartungen des Otto-Konzerns erfüllen - und zwar unter dem Dach von Baur.de. (ph/iw)



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