16.10.2013, 00:00 Uhr

Gigaset soll in den Smartphone- und Tablet-Markt einsteigen

Beim angeschlagenen DECT-Hersteller Gigaset ist der Weg für einen neuen Investor frei. Die Singapurer Beteiligungsgesellschaft Goldin Fund plant Millioneninvestitionen ? mit diesen sollen künftig Smartphones und Tablets produziert werden.
Turbulente Wochen liegen hinter Gigaset: Der DECT-Hersteller hatte vor geraumer Zeit bekannt gegeben, dass er auf der Suche nach neuen Investoren ist, um die Verluste aus dem zurückgehenden DECT-Geschäft auszugleichen.
Ende September gab es schliesslich ein Angebot der Singapurer Beteiligungsgesellschaft Goldin Fund Ltd., dieses war allerdings an einige Bedingungen geknüpft.

Goldin wollte nur dann in Gigaset investieren, wenn man am Ende mindestens 30 Prozent der Anteile an der Gigaset AG erhalte, erst dann werde Goldin eine Finanzspritze von 30 Millionen Euro in Aussicht stellen. Das Geld soll in eine neue Tochter fliessen, die sich auf Smartphones und Tablets konzentrieren soll. Hinter Goldin steckt der Hongkonger Unternehmer Pan Sutong, der unter anderem an dem Auftragsfertiger Matsunichi beteiligt ist. Matsunichi beliefert laut Medienberichten Markenartikler mit Tablets und anderen mobilen Geräten.

Der Aufsichtsrat beschloss deshalb die Ausgabe von Aktien und Wandelanleihen, die zu einem späteren Zeitpunkt in Aktien umgewandelt werden können. Der Bezug stand allen Aktionären offen ? die Frist endete am 14. Oktober.

Nun gab Gigaset bekannt, dass die sogenannten Beteiligungsbedingungen von Goldin erfüllt wurden, vor allem da die anderen Aktionäre ihre Bezugsrechte für Aktien und Wandelanleihen nicht umfänglich genutzt hatten. Nur 12,99 Prozent der Bezugsrechte auf Aktien sowie 7,81 Prozent der Bezugsrechte auf Wandelschuldverschreibungen wurden ausgeübt.
Den Rest sicherte sich, wie zuvor in einer Investorenvereinbarung angekündigt, Goldin. Damit hält die asiatische Beteiligungsgesellschaft einen Anteil von rund 41 Prozent an der Gigaset AG, weitere rund 5,3 Millionen Aktien kann Goldin über eine weitere Kapitalerhöhung übernehmen, bei der die übrigen Aktionäre vom Bezugsrecht ausgeschlossen sind.

Hintergrund: Gigaset kämpft mit schwindenden Umsätzen in seinem Kernbereich DECT-Telefone und ist seit einigen Quartalen in der Verlustzone. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen einen strikten Sparkurs verordnet und 350 von 1.700 Arbeitsplätzen abgebaut.

Neue Geschäftsfelder wie etwa der Smart Home-Bereich sollten die Zukunft des Unternehmens sichern. Gigaset Elements ging wie geplant diesen Sommer an den Start, ob die Serie den erhofften Umsatz bringt, ist also noch offen. (ph/th)



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