10.12.2013, 00:00 Uhr

Axel Springer übernimmt N24

Weniger Print, mehr Fernsehen und Internet: Nachdem Axel Springer die Regionalzeitungen an die Funke Mediengruppe abgestossen hat, übernimmt der Konzern nun N24 zu hundert Prozent. Dabei sollen der Nachrichtensender und die Welt-Gruppe zusammengeführt werden.
Das Medienunternehmen Axel Springer übernimmt den bisher eigenständigen Nachrichtensender N24 zu 100 Prozent. Mit der Übernahme sollen N24 und die Welt-Gruppe zu einem multimedialen Nachrichtenunternehmen zusammengeführt werden. Gleichzeitig soll der Nachrichtensender Bewegtbilder für alle Marken des Konzerns liefern.

Die Redaktion der Welt-Gruppe wird um die Digitalredaktion von N24 ergänzt. Gemeinsam sollen sie künftig die journalistischen Inhalte beider Marken für alle digitalen Kanäle sowie für die Printprodukte der Welt-Gruppe produzieren. Parallel dazu erstellt die TV- und Programmredaktion alle Fernsehformate und Bewegtbilder für die digitalen Angebote. Beide Einheiten sollen inhaltlich stark verzahnt arbeiten.

Geschäftsführer sind Jan Bayer, Vorstand von Welt-Gruppe und Technik Axel Springer SE, Torsten Rossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung bei N24, sowie Stephanie Caspar, Verlagsgeschäftsführerin der Welt-Gruppe. Der ehemalige Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust, bisher Gesellschafter von N24, wird ab 2014 Herausgeber der Gruppe. Thomas Schmid bleibt bis zum 30. Juni 2014 ebenfalls Herausgeber der Welt-Gruppe.

Der Preis der Übernahme wurde nicht genannt. Die Transaktion muss noch kartell- und medienrechtlich genehmigt werden.
In der N24-Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften N24 und MAZ&More sind knapp 300 Mitarbeiter beschäftigt. Die Unternehmensgruppe betreibt N24 und produziert ausserdem die Hauptnachrichten für SAT.1, ProSieben und kabel eins. Bei der MAZ&More entsteht das werktägliche "SAT.1 Frühstücksfernsehen".

Der Axel Springer Verlag setzt auf die Digitalisierung - und hat deshalb in diesem Jahr die inländischen Regionalzeitungen sowie Programm- und Frauenzeitschriften für 920 Millionen Euro an die Funke Mediengruppe verkauft. Die Umstrukturierung schlägt sich auch in der Bilanz des dritten Quartals 2013 nieder: Der Umsatz stieg zwar um 3,6 Prozent auf 815,8 Millionen Euro, das operative Ergebnis ging jedoch um 18,3 Prozent auf 123 Millionen Euro zurück. Zwei Drittel der Werbeeinnahmen erzielt der Konzern bereits online. (ph/iw)



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