19.04.2013, 00:00 Uhr

Amazon Web Services erweitert Angebot: Videos in der Wolke wandeln

Mit der zunehmenden Verbreitung mobiler Endgeräte steigt auch die Nachfrage nach Cloud-Diensten. Einer Schätzung zufolge soll der Infrastrukturdienst Amazon Web Services in sieben Jahren 20 Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Attila Narin, Solutions Architect des Dienstes, stellte die wichtigsten Neuerungen in München vor.
Amazon Web Services (AWS) bietet Infrastruktur- und Anwendungsservices, mit denen Unternehmen verschiedene Anwendungen und Big Data-Projekte in die Cloud verlagern können. Damit soll die Anschaffung von Hardware und die damit verbundene Verwaltungsarbeit wegfallen. Attila Narin, Solutions Architect for Amazon Web Services, kam nach München, um die wichtigsten technischen Neuheiten des Anwenderdienstes zu erklären. 

Entscheidend sei, dass Kunden selbst festlegen, in welcher Region sie ihre Daten ansiedeln wollten, erklärte der studierte Informatiker, der seit 2004 für Amazon arbeitet. Auf eigenen Wunsch könnten Kunden ihre Daten auch jederzeit in eine andere Region verlegen lassen. Bislang unterhält Amazon Web Services Standorte in Asien, Südamerika, Westeuropa und den USA. In Afrika oder Russland gibt es noch keine eigene Dependancen. Ob das bald der Fall sein könnte, liess Narin offen.

Technische Neuheiten 2012:

Amazon Glacier:
Der Service soll Kunden einen Speicher zur Archivierung von Daten liefern, zu einem Preis von 0,01 Dollar pro Gigabyte im Monat. Kunden zahlen nur den Platz, den sie nutzen. Mit dem Service müssen keine Daten mehr migriert werden.

Amazon Redshift:
Ein Datenlager, das nach Angaben von Narin mit 1.000 Dollar pro Terabyte und Jahr nur etwa ein Zehntel so viel wie ein traditionelles Datenlager kostet. Es komprimiert Daten, um die benötigte Menge für IO (Input/Output, Bezeichnung für Datentransfer) zu reduzieren, die für Suchanfragen nötig sind.

AWS Data Pipeline:
Planung, Verwaltung und Orchestrierung für datengetriebene Arbeitsabläufe. Die Daten-Pipeline soll Kunden das Datenmanagement durch automatische Verschiebung und Verarbeitung beliebiger Datenmengen vereinfachen.

Neuheiten 2013:

Amazon Elastic Transcoder:
Der Dienst ermöglicht das Umwandeln von Videos zwischen verschiedenen digitalen Medienformaten in der Cloud. Er wurde entwickelt um Videos aus gängigen Formaten, die in Amazon S3 (Simple Storage Service) gespeichert sind,  in Versionen umzuschlüsseln,  die auf Geräten wie Smartphones, Tablets und PCs laufen.

AWS OpsWorks:
Eine DevOps-Lösung (Softwareentwicklungs-Methode), mit der Applikationen auf der AWS Cloud gemanaged werden können. Sie beinhaltet Ebenen für gängige Technologien wie Ruby, PHP oder MySQL und unterstützt unter anderem Git, SVN, HTTP und Amazon S3. Es ermöglicht dem Kunden verschiedene Anwendungen von Amazons EC2-Instanzen mit dem gleichen Aufwand wie einer einzigen Instanz zu verwenden.

AWS CloudHSM:
Ein neues dediziertes Hardware-Sicherheitsmodul in der AWS Cloud. Es verwendet manipulationssichere Hardware um kryptographische Schlüssel zu schützen. Der Schlüssel bleibt dabei im vollständigen Besitz des Kunden. Kunden sollten daher in jedem Fall ein Backup ihres Schlüssels erstellen, rät Narin. 
In einem Report prognostiziert die Analysefirma Bernstein Research, dass Amazon Web Services bis 2020 einen Umsatz von 20 Milliarden US-Dollar generieren wird. (ph/iw)



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