03.08.2009, 00:00 Uhr

675?000 US-Dollar Strafe für Filesharing

Der Präzendenzfall soll abschrecken: Ein Bezirksgericht in Boston, USA, hat den Studenten Joel Tenenbaum zu 675.000 US-Dollar Strafe verurteilt, weil er 30 Songs illegal über eine Online-Tauschbörse verbreitet hat.
Der 25-Jährige hatte eingeräumt, 30 Songs über die Peer-to-Peer-Tauschbörse Kazaa heruntergeladen zu haben. Dabei sei ihm bewusst gewesen, dass er die Musik gleichzeitig auch anderen Nutzern der Tauschbörse zur Verfügung stelle.
"Ich bin enttäuscht, aber nicht überrascht. Ich habe das erwartet", sagte Tenenbaum dem Boston Herald. Cara Duckworth, Sprecherin des Verbands der US-Plattenindustrie erklärte: "Wir freuen uns, dass Herr Tenenbaum schliesslich anerkannt hat, dass Künstler und Musikfirmen für ihre Arbeit bezahlt werden müssen." Neben dem Verband hatten Capitol Records und Sony BMG Music Entertainment gegen Tenenbaum geklagt.
Die Musik-Labels hatten Schadensersatz in dem vom US-Copyright vorgesehenen Rahmen gefordert, der sich nicht am tatsächlich entstandenen Schaden orientieren muss. Für jeden einzelnen der in der Anklageschrift aufgeführten 30 Songs hätte die Jury eine Summe zwischen 750 und 30.000 US-Dollar zusprechen können.
Im Juni endete ein ähnlicher Prozess gegen eine US-Amerikanerin mit einer 1,9-Millionen-Dollar-Strafe wegen Urheberrechtsverletzung. Die verurteilte Userin hatte - ebenfalls über Kazaa, 24 Lieder zum Download zur Verfügung gestellt. Insgesamt waren über das Tauschbörsenprogramm auf ihrem Computer 1.700 Songs zugänglich gewesen. (IWB/jb)



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