EPFL 01.09.2021, 07:57 Uhr

ETH Lausanne lanciert Zentrum für Quantenwissenschaften und -technologie

Die ETH Lausanne (EPFL) etabliert ein Zentrum für Quantenwissenschaft und -technologie (QSE). Dieses soll mit anderen Forschungseinrichtungen der Genfersee-Region wie der Universität Genf sowie privaten Firmen zusammenarbeiten.
Vincenzo Savona leitet das neue Quantentechnologiezentrum der ETH Lausanne
(Quelle: Alain Herzog/EPFL)
An der ETH Lausanne entsteht ein neues Zentrum für Quantenwissenschaft und -technologie (QSE). Dieses wird von Professor Vincenzo Savona, Direktor des Labors für theoretische Nanosystemphysik an der EPFL, geleitet. Somit sollen an der EPFL multidisziplinäre Forschungs-, Ausbildungs- und Innovationsprogramme im Bereich der Quantenwissenschaft und -technologie aufgebaut werden.
Das QSE will dabei auf das Know-how der EPFL und der Institutionen der Genferseeregion zurückgreifen, in Forschung und Lehre eng mit der Universität Genf zusammenarbeiten und seine Partnerschaften mit den führenden Unternehmen des Sektors ausbauen. «Die Entwicklung von Quantentechnologien ist ein gewaltiges Unterfangen, das uns vor noch nie dagewesene wissenschaftliche und technologische Herausforderungen stellt», kommentiert Savona. Diese Herausforderungen erforderten eine gemeinsame Anstrengung aller technischen Wissenschaften wie Physik, Mathematik, Chemie, Informatik und Ingenieurwesen, fügt er an. «Diese Bemühungen müssen intensiver sein als bei jeder früheren technologischen Entwicklung», doppelt er nach.

Zwei Forschungsschwerpunkte

Mit der Gründung des Zentrums QSE will die EPFL eine globale Anstrengung zur Entwicklung und Nutzung der Quantentechnologie in einer Reihe von Anwendungen in allen Bereichen der Wissenschaft und des Ingenieurwesens unternehmen. Die Forschungsaktivitäten des QSE werden sich dabei auf zwei Bereiche konzentrieren.
Der erste wird dem Quantencomputing gewidmet sein. «Das Ziel ist die Entwicklung und Anwendung von Quantenalgorithmen sowie der zu ihrer Anwendung erforderlichen Computertools», erklärte Savona dazu. «Die Entwicklung, der Einsatz und die Integration dieser Lösungen werden zu einem Quantenvorteil bei allen Anwendungen beitragen, die Hochleistungsrechnen erfordern, was von der Simulation biologischer Moleküle für die Vorhersage von Krankheiten und die Entwicklung neuer Medikamente bis hin zu Berechnungen für die Vorhersage von Wetter und Klimaveränderungen auf langen Zeitskalen reichen kann», fügt er an. Der Quantenvorteil werde auch den zahlreichen Forschungsaktivitäten der EPFL in den Bereichen Physik, Chemie, Materialwissenschaften, Ingenieurwesen, Biowissenschaften, Informatik und Data Science zugutekommen, ergänzt der EPFL-Professor.
Der zweite Bereich wird sich auf die Untersuchung integrierter, hybrider und skalierbarer Systeme konzentrieren, wobei die auf dem Campus vorhandenen Nanofabrikationsanlagen genutzt werden, um technologische Fortschritte in den Bereichen Quantenhardware, -sensorik und -kommunikation zu ermöglichen.




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