10.000 Jobs betroffen 14.03.2023, 09:41 Uhr

Facebook vor nächstem deutlichen Stellenabbau
 

Werbekunden halten sich zurück, TikTok ist ein starker Konkurrent, und Zuckerbergs "Metaverse"-Welten kosten Milliarden: Bei Facebook stehen weitere Entlassungen an.
(Quelle: Shutterstock/rafapress)
Der Facebook-Konzern Meta will in einer zweiten grossen Stellenabbau-Welle rund 10.000 Jobs streichen. Zudem sollen etwa 5000 offene Stellen nicht mehr besetzt werden, kündigte Gründer und Chef Mark Zuckerberg an. Der Abbau werde sich über die kommenden Monate hinziehen, schrieb er in einer E-Mail an die Mitarbeiter. Im November hatte Meta bereits 11.000 Arbeitsplätze gestrichen, das waren damals rund 13 Prozent der Belegschaft.

Entlassungswelle in der Tech-Branche

In den vergangenen Monaten strichen nach Meta auch andere Online-Riesen wie Amazon, Google und Microsoft tausende Stellen - nachdem sie im Boom für ihr Geschäft in der Corona-Pandemie in grossem Stil neue Mitarbeiter eingestellt hatten. Der Facebook-Konzern greift nun als erster von ihnen zu einer zweiten grossen Entlassungsrunde. Zuckerberg hatte 2023 zum "Jahr der Effizienz" ausgerufen.
In der Pandemie griffen viele kleine Unternehmen zu Werbung bei Facebook, um ihr Geschäft anzukurbeln. Meta verdiente gut und stellte auch kräftig ein. Ende 2019 hatte der Konzern 45 000 Mitarbeiter, zum Zeitpunkt des Stellenabbaus im November 2022 waren es über 87.000.
Zuckerberg räumte in der am Dienstag veröffentlichten E-Mail an die Mitarbeiter ein, dass solche Umwälzungen in einem Unternehmen "Unsicherheit und Stress" erzeugten. Er hoffe, die Veränderungen so schnell wie möglich umzusetzen, damit man diese Zeit der Unsicherheit so schnell wie möglich hinter sich lassen könne.
In den kommenden Monaten würden Manager Umbaupläne vorlegen, schrieb Zuckerberg zum weiteren Zeitplan. Ziel dabei sei, die Hierarchien flacher zu machen, Projekte mit niedriger Priorität einzustellen und das Tempo bei den Neueinstellungen zu bremsen. Entlassungen sollen im April im Technologie-Bereich und im Mai auf der Business-Seite bekanntgegeben werden. Auch international sollen Jobs gestrichen werden.
Die "Financial Times" schrieb am Dienstag, dass von der nächsten Entlassungsrunde die Bereiche Politik, Marketing und Kommunikation stärker als andere betroffen sein sollen.

Zurückhaltung von Werbekunden

Meta spürt die Zurückhaltung von Werbekunden, die stärker auf ihr Geld achten. Auch ist die App TikTok ein starker Rivale im Kampf um Werbe-Dollar - und Apples Massnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone machten Anzeigen bei Facebook weniger effizient. Zugleich steckt Zuckerberg viele Milliarden in die Entwicklung virtueller "Metaverse"-Welten. Allein im vergangenen Jahr verbuchte die entsprechende Sparte Reality Labs einen operativen Verlust von gut 13,7 Milliarden Dollar (aktuell 12,78 Milliarden Euro).
Meta gab zudem bekannt, dass Facebook und Instagram nach dem einstigen Hype um digitale Sammelobjekte nun die Funktionen rund um die sogenannten NFTs wieder einstellen werden. Der Schritt sei Teil der laufenden Fokussierung auf Prioritäten, schrieb der zuständige Manager Stephane Kasriel bei Twitter. Wegfallen werde in den kommenden Wochen unter anderem die Möglichkeit, NFTs über Instagram und Facebook zu teilen, erläuterte ein Sprecher dem Technologie-Blog "The Verge".



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