Payment im Online-Handel 06.05.2021, 14:05 Uhr

Wandel im Bezahlverhalten: PayPal erreicht höchsten Umsatzanteil seit 10 Jahren

Das Bezahlverhalten ändert sich durch Corona, online wie offline. Kauf auf Rechnung ist nach wie vor am populärsten hierzulande, aber PayPal holt auf: Die Wallet erreicht ihren höchsten Umsatzanteil seit 10 Jahren und macht rund ein Viertel des E-Commerce-Marktes aus.
(Quelle: shutterstock.com/A._and_I._Kruk)
30,4 Prozent der Online-Käufe wurden in 2020 per Rechnung gezahlt. Das sind fast 2,5 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Trotzdem bleibt die Bezahlart die populärste in Deutschland, zeigt die aktuelle Studie "Online-Payment 2021" des EHI.
Die Studie beinhaltet Daten von 104 Online-Handelsunternehmen (Pure Player und Omnichannel-Händler) unterschiedlicher Branchen und Umsatzgrössen mit einem Nettoumsatz in Höhe von 32,6 Milliarden Euro. Darüber hinaus haben 55 Unternehmen qualitative Fragen zur Payment-Strategie in ihrem Online Shop beantwortet. 

PayPal

Auch wenn der Kauf auf Rechnung weiter dominiert, ändert sich nicht zuletzt durch Corona einiges in Deutschland: So erreicht die Wallet PayPal ihren höchsten Umsatzanteil seit zehn Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr hat PayPal 4,7 Prozentpunkte an Umsatzanteilen auf 24,9 Prozent zugelegt. 
Bei einem Grossteil der Online-Händler konnte ein branchenübergreifender Umsatzanstieg der Zahlung mit PayPal festgestellt werden. Knapp 90 Prozent der Händler berichten, dass vor allem Neukunden PayPal beim Checkout nutzen. Damit mach PayPal rund ein Viertel des E-Commerce-Marktes aus.
Quelle: EHI

Kreditkartenumsätze

Eine weitere Erkenntnis der Studie: Trotz Umsetzungspflicht der starken Kundenauthentifizierung für Kreditkartenzahlung, die für den 31. Dezember 2020 angekündigt wurde, sind die Kreditkartenumsätze angestiegen.
In 2020 lag der Umsatzanteil der Kreditkarten bei 11,8 Prozent (+1,3 Prozentpunkte zum Vorjahr). Vor allem Händler aus den Segmenten Elektronik, Bekleidung und Generalisten haben einen Umsatzanstieg bei den Kreditkarten feststellen können.
Ausserdem wurde angegeben, dass Neukunden vermehrt mit Kreditkarte gezahlt haben. Die Regelungen zur PSD2/SCA für Kreditkartenzahlungen scheinen für 2020 noch keine negativen Auswirkungen gehabt zu haben, so das EHI.

Omnichannel-Zahlarten gewinnen an Bedeutung

Das EHI hat für die Studie auch eine Hochrechnung für den gesamten Handel 2020 erstellt, basierend auf den stationär und online erzielten Umsatzanteilen der Zahlungsarten. Dafür wurde der stationäre Einzelhandelsumsatz auf 435 Milliarden Euro brutto und der E-Commerce Umsatz auf 75 Milliarden brutto geschätzt. 
Der hohe Bargeldanteil im stationären Handel (40,9 Prozent) schrumpft in der Gesamtbetrachtung des Handels auf 35,1 Prozent, da im Online-Handel vorrangig unbare Bezahlarten genutzt werden. Die im stationären Handel beliebte Girocard, macht im Gesamtmarkt nur 34,3 Prozent vom Umsatzkuchen aus, da es aktuell noch keine Möglichkeit gibt, diese beim Online Shopping zu nutzen. Der Lastschrift-Anteil liegt bei 7,9 Prozent, getrieben durch den hohen Anteil bei Amazon. Die Kreditkarte, sowohl online als auch offline nutzbar, macht 9 Prozent aus. PayPal, der in diesem Jahr vor allem im E-Commerce zugelegt hat, macht 3,7 Prozent aus.
Quelle: EHI

PayPal am PoS

Passend dazu baut PayPal derzeit gerade auch seine Zahlungsmöglichkeiten am Point of Sale aus. Eine neue QR-Code-Lösung ist in bestehende Kassensysteme integrierbar und richtet sich an grosse Händler und Handelsketten.
Der Münchner Flughafen ist der erste Händler in Europa, der die Lösung für den Point of Sale einführt. Ab sofort ist der integrierte PayPal QR-Code hier in den 41 von Eurotrade, der Retail-Tochter der Flughafen München GmbH, betriebenen Geschäften als vollständig kontaktlose Bezahloption verfügbar.
Der neue integrierte QR-Code ergänzt die bereits angebotene QR-Code-Lösung für kleine Händler, die im Mai 2020 eingeführt wurde.
Quelle: PayPal



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