Praxistipp 29.04.2019, 06:55 Uhr

Diese Vorteile hat das neue 3D-Secure-Verfahren

Das 3D-Secure-Verfahren, mit dem Kreditkartenzahlungen im Internet sicherer sein sollen, hat Verbraucher oft verschreckt. Nun löst das neue 3D-Secure 2.0-Verfahren die alte Spezifikation ab.
(Quelle: Fotolia.de / Maksim Kabakou)
Händler und Kartenherausgeber stehen vor der Herausforderung, ihre Sicherheitsmassnahmen zur Betrugsbekämpfung beim Online Shopping ständig zu erweitern. Gleichzeitig steigen die Erwartungen der Karteninhaber an die Benutzerfreundlichkeit der Zahlungsmethoden und die Komplexität der regulatorischen Anforderungen. Wird der Kunde für das Bezahlen zum Beispiel umgeleitet oder gibt es während des Bestellvorgangs Unterbrechungen, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Einkaufsvorgang abgebrochen und die Transaktion nicht abgeschlossen wird. Die neue Sicherheitsspezifikation "3D Secure 2.0" für Kreditkarten, auch "EMV 3D Secure" oder "3DS 2.0" genannt, geht diese Herausforderungen an. Was sie mit sich bringt, erklärt Martina Forster, Senior Product Manager Payment Security beim Payment-Dienstleister Netcetera AG.

Was kann das neue Verfahren?
3-D Secure 2.0 soll das Bezahlen per Kreditkarte im Internet einfacher machen, das bestmögliche Nutzererlebnis bieten und gleichzeitig das hohe Sicherheitsniveau gewährleisten. Die lästige Eingabe eines zusätzlichen Passworts wird komplett wegfallen dank Unterstützung von Biometrie. Nach dem Checkout im Online Shop bekommt der Nutzer auf seinem Smartphone die Umsatzdetails nochmals angezeigt. Er identifiziert sich in der dafür vorgesehenen App mit der vom Gerät unterstützten Biometriefunktion - z.B. per Fingerabdruck oder Face-ID - und gibt dann per Klick einfach und schnell die Zahlung frei, ganz ohne Eintippen einer TAN-Nummer oder eines Passworts.
Der neue Standard bietet völlig neue Möglichkeiten der Integration in Mobile Bezahl- und Banking-Apps. Zudem wird es sogenannte Software Development Kits für Händler geben, die sie in die Lage versetzen, auch aus der eigenen Händler-App das 3DS 2.0 Protokoll zu benutzen. Eine weitere Verbesserung ist der medienbruchfreie Registrierungsprozess. Wird die Bezahlfunktion direkt in die Banking-App integriert, kann die Karte in der App mit einem einfachen Klick für 3DS 2.0 aktiviert werden. Damit entfällt ein umständlicher Karten-Anmeldeprozess mit per Post oder Ein-Cent-Überweisung zugestelltem Aktivierungscode. Diese Modernisierung vereinfacht den Registrierungsprozess enorm.

Wer hat den Standard gesetzt?
In Europa verlangt die Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 ab September 2019, dass alle E-Commerce-Transak­tionen mit zwei Faktoren freigegeben werden. Das technische Gremium der Zahlungsbranche EMVCo hat dafür die Spezifikation "3DS 2.0" entwickelt. Sie erfüllt die Anforderungen der Zahlungsdienstrichtlinie und kann in Webshops und Händler-Apps integriert werden.

Wer braucht ihn?
Künftig ist 3D Secure bei Kreditkartenzahlungen in Webshops Pflicht. Das herkömmliche Verfahren ist ­jedoch wenig benutzerfreundlich. Der neue Standard hilft Händlern, ein komfortables und sicheres Verfahren anzubieten. Die Kosten unterscheiden sich je nach Payment Service Provider. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass die Kosten für gesicherte 3-D Secure Transaktionen für die Händler geringer sind als ohne 3-D Secure.
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Quelle: Ebner Media Group




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