Händlerbund-Analyse 17.03.2020, 14:01 Uhr

Online-Handel bietet Corona-Krise die Stirn

In Deutschland sind derzeit mehr als 70 Prozent der Online-Händler direkt von der Corona-Krise betroffen. Aber nur zehn Prozent der Befragten geben an, dass der Virus sie in Angst versetzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Händlerbundes.
(Quelle: shutterstock.com/Kira Yan)
Rund 70 Prozent der Online-Händler sind in Deutschland aktuell von der Corona-Krise direkt betroffen. Dennoch geben nur zehn Prozent der Befragten an, dass der Virus sie in Angst versetzt. Somit scheint die E-Commerce-Branche nach dem aktuellen Stand (Mitte März) mit der Krise mutig und entschlossen umzugehen. Zu diesem Ergebnis kommt die Corona-Studie des Händlerbundes. Insgesamt wurden 412 E-Commerce-Unternehmen für die Untersuchung befragt.
Von Umsatzeinbussen aufgrund des Coronavirus sind rund 55 Prozent der Händler betroffen. Ebenfalls 55 Prozent bewerten die Auswirkungen der Corona-Krise als negativ. Nur neun Prozent profitieren geschäftlich davon. Mit 36 Prozent laufen bei etwa jedem dritten Händler die Geschäfte unverändert weiter.
Quelle: Händlerbund
Des Weiteren sorgt das Virus bei 45 Prozent der befragten Händler für Umsatzverluste und bei 29 Prozent für verminderten Kundenkontakt. Händler berichten zudem, dass Elektroartikel aus China als gesundheitsgefährdend wahrgenommen werden und die Kauflaune der Kunden, beispielsweise im Party- und Eventbereich extrem eingeschränkt ist.

Verzögerte Lieferungen und stornierte Aufträge

Besonders deutlich sind die Auswirkungen der Krise bei Zulieferern und Partnern. Mehr als die Hälfte hat Probleme damit, ihre Leistung überhaupt noch zu erbringen. Daher kommt es vermehrt zu verzögerten Lieferungen, stornierten Aufträgen oder leeren Lagern.
Massnahmen für ihre Mitarbeiter im Fall einer Corona-Infektion haben 54 Prozent der befragten Händler bereits ergriffen. Dabei halten sie sich vor allem an allgemeingültige Vorgaben während der Erkältungszeit. Lediglich zehn Prozent der Händler haben bisher ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt.
Wie auch andere Unternehmen zeigen sich die Online-Händler durch die aktuelle Situation verunsichert (47 Prozent). Nur jeder Zehnte verbindet mit dem Coronavirus aber Angst oder Panik. Dennoch rechnen weniger als zwölf Prozent der Befragten mit einer baldigen Verbesserung der aktuellen Lage.
Als präventive Massnahmen reichen häufiges Händewaschen für 81 Prozent und der Verzicht auf Messebesuche für 52 Prozent aus. Rund 82 Prozent rechnen damit, dass die Krisensituation weiterhin anhält oder sich noch verschlimmern wird.



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