Mutmacher des Tages 09.04.2020, 08:02 Uhr

Wie grosse Händler der indischen Bevölkerung helfen wollen

Hinter unserem "Mutmacher des Tages" stecken Unternehmen, die zeigen: Eine Krise birgt auch das Potenzial für Neues und Kreatives - kurzum: für Ideen, die Mut machen. In Indien etwa kooperieren Player aus verschiedenen Branchen bei der Lieferung von Lebensmitteln.
(Quelle: shutterstock.com/charnsitr)
Ausgangsbeschränkungen sind in diesen Tagen keine Seltenheit. In Indien jedoch nimmt die Massnahme andere Dimensionen an. Das Land hat die grösste Ausgangssperre der Welt verhängt: Fabriken stehen still, Geschäfte sind geschlossen, Züge, Busse und Flüge wurden eingestellt. Hunderttausende haben ihre Arbeit und ihr Zuhause verloren. Hilfsorganisationen fürchten vor allem bei den Ärmsten viele Todesfälle.
Ein weiteres Problem in diesen ohnehin schon katastrophalen Zuständen ist, dass Nahrungsmittellieferungen ausbleiben - nicht, weil es zu wenig Nahrung im Land gäbe, sondern weil die Laster an innerstaatlichen Grenzen festhängen, die Polizei Beschwerden zufolge Lagerarbeiter schikaniert und lokale Behörden Lagerhäuser schliessen.

Die Grossen helfen

Um Menschen, die wegen der Sperrungen zu Hause festsitzen, mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen, haben sich in Indien nun in grossem Stil Lebensmittelzustelldienste, Taxi- und Fahrradtaxi-Verbände sowie Online-Händler, die nicht lebensnotwendige Produkte vertreiben, mit Einzelhandelsketten und Online-Lebensmittelgeschäften zusammengeschlossen.
Zu den Fahrdiensten gehören Anbieter wie Uber, Domino's Pizza, Rapido, Zypp, Swiggy, Zomato oder Scootsy. Sie kooperieren mit Einzelhandelsketten wie Big Bazaar, Spencer's Retail und Nature's Basket sowie mit den Online-Lebensmittelhändlern BigBasket und Grofers. Ihnen wiederum fehlt es derzeit an Personal - viele Wanderarbeiter sind zurück in ihre Heimatstädte gegangen.

Uber und Flipkart

Uber beispielsweise kooperiert mit der Walmart-Tochter Flipkart sowie mit BigBasket und Spencer's Retail. Die Uber-Fahrer bringen lebensnotwendige Waren zu den Menschen in Bengaluru, Mumbai oder Delhi. Uber berechnet keine Provision, sodass die Fahrer den vollständigen Rechnungsbetrag behalten können.
Die Partnerschaft soll wichtige Lieferketten am Laufen halten und Kunden täglich benötigte Waren zur Haustüre bringen. Zudem schafft sie Uber-Fahrern weiter Verdienstmöglichkeiten. Und: "Sie wird auch das Ziel der Regierung unterstützen, hundert Millionen Inder zu Hause zu halten, um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen", so Prabhjeet Singh, Uber-Direktor für Indien und Südasien.

Alle Uber-Fahrer werden mit Masken, Handschuhen und Desinfektionsmitteln ausgestattet. Zudem gibt es Sicherheitstrainings.



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