Vergangene Woche erst ging Googles Entwicklerkonferenz I/O zu Ende. Die für Marketers spannendere Veranstaltung ist allerdings Googles Marketing Next vom 22. bis 24. Mai. Hier präsentiert der Konzern News zu seinen Google Anzeigen, Google Analytics und DoubleClick.

Drei Neuerungen stehen im Vordergrund, bei allen geht es um die Verbindung von Mobilgeräten, Daten und maschinellem Lernen.

Ein erstes neues Produkt, das Sridhar Ramaswamy, Senior Vice President of Ads & Commerce bei Google, präsentierte, ist Google Attribution. Advertiser sollen damit erstmals die Möglichkeit bekommen, in einem einzigen Tool und ohne Zusatzkosten die Wirkung ihrer Marketing-Aktivitäten geräte- und kanalübergreifend zu optimieren.

Das Produkt lässt sich mit Anzeigen-Tools wie AdWords und DoubleClick Search verknüpfen, was ein umfassendes Bild der Leistung der Online-Werbung bieten soll. Die Ergebnisse sollen sofort in Berichte einfliessen oder verwendet werden können, um Gebote anzupassen oder das Budget zwischen den einzelnen Kanälen umzuschichten.

Google Attribution vereinfacht laut Ramaswamy auch die Umstellung auf die datengetriebene Attribution. Hier wird mithilfe des maschinellen Lernens bestimmt, wie wichtig die einzelnen Schritte im Laufe des Kaufprozesses für die endgültige Conversion sind. Dabei werden die spezifischen Conversion-Muster im Unternehmens-Konto analysiert und die Pfade von Nutzern, bei denen eine Conversion verzeichnet wurde, mit den Pfaden anderer Nutzer verglichen.

Google Attribution befindet sich aktuell noch in der Betaphase und wird in den nächsten Wochen für Werbungtreibende auch in Deutschland verfügbar sein, so Google. 

Google hat seine Deep-Learning-Modelle aktualisiert und kann nun mit grösseren Datensätzen arbeiten. Das kommt auch der Erfassung von Besuchen im Ladengeschäft zugute. Sie ist bereits für Shopping-Kampagnen sowie für Kampagnen im Such- und Displaynetzwerk (Beta) verfügbar.

Nun wird diese Technologie auf Bewegtbild ausgeweitet und steht auch für YouTube TrueView-Kampagnen zur Verfügung. Werbungtreibende können damit messen, wie sich Videoanzeigen auf die Anzahl der Besucher im Ladengeschäft auswirken.

Daneben führt Google in den nächsten Monaten die Analyse der Verkäufe im Ladengeschäft auf Geräte- und Kampagnenebene ein. Unternehmen können damit nicht nur die Besuche im Ladengeschäft messen, die durch Such- und Shopping-Anzeigen beeinflusst sind, sondern auch den damit verbundenen Umsatz. Bei beiden Lösungen werden die Transaktionen den jeweiligen Google-Anzeigen zugeordnet. Die Berichte enthalten nur aggregierte und anonymisierte Zahlen zu den Verkäufen im Ladengeschäft.

Auch das dritte neue Feature basiert auf maschinellem Lernen: Google führt die Funktion "Kaufbereite Zielgruppen" für das Suchnetzwerk ein. Unternehmen sollen damit bessere Einblicke in die Kaufabsicht erhalten und Nutzer erreichen können, die sich für die Produkte und Dienstleistungen interessieren.

Hierzu werden Billionen von Suchanfragen und die Aktivität auf Millionen von Websites analysiert, um herauszufinden, wann Nutzer unmittelbar vor einer Kaufentscheidung stehen, und Anzeigen zu präsentieren, die für sie relevanter und interessanter sind.

Ein Beispiel: Wer ein Autohaus betreibt, kann die Reichweite unter den Nutzern erhöhen, die bereits nach "Geländewagen mit dem niedrigsten Kraftstoffverbrauch" und "geräumige Geländewagen" gesucht haben.