Konzernzahlen für 2020 02.02.2021, 05:13 Uhr

Douglas: Corona beschleunigt den Umbau zum Online-Handel

2020 hat die Parfümeriekette Douglas erstmals mehr als eine Milliarde Euro im E-Commerce umgesetzt, was die Corona-bedingten Umsatzverluste im stationären Handel zumindest abmilderte. Bis Herbst 2022 sollen europaweit rund 500 Filialen geschlossen werden.
(Quelle: Douglas)
Starke Zuwächse im Online-Geschäft haben die Parfümeriekette Douglas mit halbwegs erträglichen Zahlen über das Corona-Jahr 2020 gerettet. Das geht aus einer Presserklärung des Konzerns hervor. Demnach erreichte der E-Commerce-Umsatz im abgelaufenen Kalenderjahr erstmals mehr als eine Milliarde Euro und einen Kundenzuwachs von 50 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2019/2020, das am 30. September 2020 endete, weist die Parfümerie-Kette einen Online-Umsatz vom 822 Millionen Euro und ein Online-Wachstum von über 40 Prozent aus.

Umsatz ging um 6,4 Prozent zurück

Damit konnte der Beauty-Konzern seine durch mehrmonatigen Lockdown eingebrochenen Filial-Umsätze jedoch nicht völlig kompensieren, der Gesamt-Umsatz ging um 6,4 Prozent von 3,5 auf 3,2 Milliarden Euro zurück. Deutlichere Spuren hinterliess die Corona-Krise beim operativen Ergebnis (bereinigtes EBITDA): Es ging um 16,7 Prozent auf 292 Millionen Euro zurück. Nach Angaben von Douglas-CEO Tina Müller resultiert dieser Rückgang vor allem aus den Corona-bedingten Umsatzausfällen, aber auch aus erhöhten Investitionen in den Ausbau des E-Commerce-Geschäftes.

500 Filialen werden geschlossen

Für Müller steht ausser Frage, dass die Veränderung des Käuferverhaltens hin zum Online-Kanal von dauerhafter Natur ist. Dies habe auch die dynamische Entwicklung der Online-Umsätze im Weihnachtsgeschäft 2020 gezeigt. Bereits seit vergangenem Sommer hat der Konzern deshalb sein gesamtes Filialnetz analysiert und plant jetzt eine Ausdünnung: Bis Ende 2022 sollen rund 500 der europaweit 2.400 Douglas-Standorten geschlossen werden, ein Grossteil davon in Südeuropa. In Deutschland trifft es 60 von rund 430 Filialen, 600 von rund 5.200 Beschäftigte im Filialbetrieb verlieren ihren Job.
Müller erklärt dazu: "Die notwendige Verkleinerung des Filialnetzes geht einher mit Investitionen in Flagship-Stores in Top-Lagen, international führenden Marken und dem konsequenten Ausbau des digitalen Handels in ganz Europa. Douglas vollzieht seit 2018 einen massiven Wandel und zeigt, wie kein zweites traditionsreiches Handelsunternehmen in Europa, wie stark die Kombination von Stationär- und Online-Handel ist."



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