Online-Apotheke 24.02.2020, 14:15 Uhr

Doc Morris wird zum Marktplatz

Doc Morris will sich zu einer Plattform wandeln und stationären Apothekern die Möglichkeit bieten, Medikamente dort online zu vertreiben. Zudem will die niederländische Versandapotheke bei E-Rezepten auf Rabatte verzichten.
(Quelle: shutterstock.com/chamille White)
Doc Morris will zur Plattform werden und stationären Apotheken ohne Internet-Auftritt die Möglichkeit bieten, ihre Produkte dort vertreiben zu können, berichtet das Handelsblatt. Patienten sollen auf der Plattform E-Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente einlösen können und sich die Medikamente nach Hause liefern lassen oder in der gewünschten Apotheke vor Ort abholen. Die E-Rezepte sollen ab 2021 eingeführt werden.
Doc Morris soll sogar planen, auf die viel diskutieren Rabatte auf verschreibungspflichtige Medikamente zu verzichten. "Beim E-Rezept, welches über den Marktplatz kommt, verzichten wir auf den Bonus auf verschreibungspflichtige Arzneimittel", sagt Doc-Morris-CEO Olaf Heinrich gegenüber dem Handelsblatt.
Da Doc Morris seinen Sitz im Ausland hat, darf die Online-Apotheke deutschen Kunden Rabatte für Medikamente auf Rezept gewähren. Deutschen Apotheken ist das untersagt. Sie müssen sich an die gesetzlich vorgeschriebene Preisbindung halten. Deswegen befinden sich Doc Morris und deutsche Apotheken auch seit Jahren in Streit. Durch das neue Angebot könnte sich das nun ändern.

Doc Morris will Apotheker als Partner

Mit dem neuen Marktplatzmodell sollen die deutschen Apotheker als Partner mit ins Boot geholt werden. Allerdings stellt Doc Morris den deutschen Apothekern seine Plattform nicht umsonst zur Verfügung. Die niederländische Versandapotheke will für ihre Dienstleistung Gebühren verlangen. Eigenen Angaben zufolge sollen den Apothekern aber im Gegenzug umfangreiche Leistungen wie die technische Bereitstellung der E-Rezept-Lösung zur Verfügung gestellt werden.
Neben den anfallenden Gebühren macht den Apothekern aber auch Sorgen, dass Doc Morris die Kunden auf seiner Plattform zum eigenen Vorteil steuern könnte. Insbesondere was die margenstarken rezeptfreien Medikamente angeht, gibt es Bedenken, dass Doc Morris die Webshopper abwerben könnte.
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Quelle: Ebner Media Group



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