Kooperation mit Flattr 03.05.2016, 17:45 Uhr

Bezahlfunktion für Adblock Plus

Eine Kooperation mit der Mikropayment-Plattform Flattr soll es ermöglichen: Adblock Plus bringt eine Bezahlfunktion, über die User des Werbeblockers Webseiten-Betreiber finanziell unterstützen können.
(Quelle: Shutterstock.com/Ismagilov)
Es ist eine News, die paradoxer nicht sein könnte: Adblock Plus, populärer Werbeblocker und mitverantwortlich dafür, dass vielen Webseiten-Betreibern Werbeeinahmen flöten gehen, will nun ein neues Finanzierungsmodell für eben diese ins Leben rufen. Wie das Unternehmen auf der re:publica bekannt gab, kooperiert Adblock Plus ab sofort mit der Mikropayment-Plattform Flattr. Die beiden rufen dafür das neue Projekt Flattr Plus ins Leben. Es soll "das Bezahlen für digitalen Content radikal vereinfachen".
Am Selbstbewusstsein mangelt es wie gewöhnlich nicht: "Flattr Plus wird damit genau die integrierte Bezahlfunktion bieten, die dem Internet seit seiner Entwicklung vor 27 Jahren fehlt." Denn eine Zahlungsfunktion sei eigentlich von Anfang als Teil des Internets angedacht gewesen. Sie sollte Usern ermöglichen, Autoren jeglicher Inhalte für ihre Arbeit zu entlohnen. Zur Zeit der ersten Browser sei dies jedoch technisch noch nicht umsetzbar gewesen, so Adblock Plus.

Algorithmus mit vorab definiertem Budget

Mit Flattr Plus können nun User Online-Content, der ihnen gefällt, finanzieren - "ohne die Abhängigkeit von Werbeanzeigen und ohne für jede Webseite einen eigenen Bezahlvorgang durchlaufen zu müssen." Die User bestimmen selbst einen monatlichen Betrag, mit dem sie nahezu alles, was das Internet bietet, "flattern" können: Ein Blog, einen Musiker, eine Künstlerin, eine Nachrichtenseite und so weiter.
Flattr Plus basiert auf einem Algorithmus, der automatisch ein vorab definiertes Budget verteilt, entsprechend der tatsächlichen Interaktion mit den besuchten Seiten. Es soll allen Website-Betreibern zur Verfügung stehen. Voraussetzung ist ein Account bei Flattr.
"Die Idee von grossartigen Inhalten ist untergegangen in Clickbait-Schlagzeilen und Artikeln in Form von Slide-Shows. Das übergeordnete Ziel ist es, Werbeeinnahmen zu generieren. Wenn wir diesen Trend umkehren wollen, brauchen wir ein Finanzierungsmodell, welches auf Interaktion und echtem Interesse basiert, nicht
nur auf Seitenaufrufen", meint Linus Olsson, Mitgründer von Flattr und leitender Entwickler von Flattr Plus.
"Ich bin der festen Überzeugung, dass die wachsende Bereitschaft der Menschen, für gute Inhalte zu bezahlen, das nächste grosse Ding im Internet ist. Und es wird Realität werden, wenn wir diesen Menschen eine einfache, nutzerfreundliche Lösung bieten, um Journalismus, Kunst oder Musik, die sie lieben, zu finanzieren. Deshalb entwickeln wir genau diese Lösung,” so Olsson weiter.
Flattr Plus basiert auf Flattr, das 2010 von Peter Sunde und Linus Olsson gegründet wurde. Nutzer können damit Online-Content direkt mit Spenden unterstützen. Flattr Plus soll weltweit noch innerhalb dieses Jahres gelauncht werden.



Das könnte Sie auch interessieren