Preiskontrolle 12.08.2019, 19:30 Uhr

Amazon launcht neues Programm "Sold by Amazon"

Amazon hat ein neues Programm für Händler gestartet. Mit "Sold by Amazon" (SBA) kann der E-Commerce-Riese die Produktpreise von Drittanbietern kontrollieren. Im Gegenzug zahlt Amazon einen festgelegten Mindestbetrag an die Verkäufer.
(Quelle: shutterstock.com/Yeamake)
Amazon hat in den USA ein neues Programm namens "Sold by Amazon" (SBA)  gestartet, das ihm die volle Preiskontrolle über ausgewählte Produkte von Drittanbietern gibt, die auf seinem Marktplatz verkauft werden, berichtet CNBC.
Seit letzter Woche hat der E-Commerce-Riese damit begonnen, Händler von Eigenmarken für das neue Programm einzuladen. Verkäufer, die sich für SBA anmelden, geben Amazon damit die Erlaubnis, den Preis ihrer Produkte nach Belieben zu senken, im Austausch für eine garantierte Auszahlung die als "Minimum Gross Proceed" (MGP) bezeichnet wird. Konkret bedeutet das, dass Verkäufer eine Untergrenze für ihren Bruttoerlös festlegen können. Diese stellt sicher, dass die Rabatte nicht zu einem Verlust für die Händler führen.
"Verkäufer wählen, welche Produkte sie in SBA aufnehmen möchten und sobald sie angemeldet sind, werden diese Produkte von Amazon zum Preis angeboten", so Amazon in einer Einladung an einen Verkäufer, die CNBC vorliegt. "Um die Sicherheit zu gewährleisten, wird Amazon für jedes SBA-Produkt einen Mindestbetrag für den Bruttoerlös (MGP) bereitstellen, um die Margen zu schützen."

Ziel des neuen Programms

Ziel des neuen Programms ist es nach Angaben eines Amazon-Sprechers, Zeit zu sparen und den Umsatz zu steigern, indem die Preise automatisiert werden. Zudem soll es den Verkäufern auch "die Sicherheit geben, dass sie nie weniger als den vereinbarten Betrag für dieses Produkt erhalten".
Sofern von Amazon ein Produkt unter der vom Händler vorgegebenen Untergrenze verkauft wird, zahlt der Marktplatz-Betreiber immer noch den Mindest-Bruttoerlös an den Händler und nimmt somit einen Verlust in Kauf. Wenn der E-Commerce-Riese hingegen ein Produkt für mehr als den Mindestpreis verkauft, erhält der Händler eine höhere Auszahlung. Der Endverkaufspreis wird automatisch mit Hilfe der Preisfindungsmaschine von Amazon ermittelt und das Unternehmen übernimmt auch die Kosten für eine mögliche Retoure.
Um am Programm teilzunehmen, müssen Händler keine zusätzlichen Gebühren zahlen. Allerdings muss der Verkäufer der Markeninhaber des Produktes sowie Mitglied bei Fulfillment by Amazon (FBA) sein, einem kostenpflichtigen Programm, das Verkäufern Zugang zu den Lager- und Versandservices von Amazon gewährt.



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