Wegen des Coronavirus 28.02.2020, 13:03 Uhr

Amazon-Händler schalten weniger Anzeigen

Amazon-Händler investieren weniger Geld in Werbeanzeigen auf dem Online-Markplatz. Grund dafür soll der Coronavirus und die damit einhergehenden Lieferengpässe sein.
(Quelle: shutterstock.com/Jonathan Weiss)
Amazon-Händler haben in den vergangenen zwei Wochen im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich sechs Prozent weniger in Werbung auf dem Online-Marktplatz investiert, berichtet Bloomberg. Grund dafür soll das Coronavirus und die damit einhergehenden Lieferengpässe sein. Besonders kleinere Händler sind gezwungen zu reagieren, weil ihnen Lagerbestände und alternative Lieferanten fehlen.
Für Amazon sind Werbeeinnahmen ein wachsendes und wichtiges Feld: Sie helfen dem Konzern, die enormen Kosten für die Lagerung und den Versand von Millionen von Produkten auszugleichen. Im vierten Quartal beliefen sich die von Amazon sogenannten "anderen" Einnahmen - die meisten davon sind Werbeeinnahmen - auf 4,78 Milliarden US-Dollar. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg von 41 Prozent.
Chuck Gregorich, der in China hergestellte Terrassenmöbel über Amazon.com verkauft, erwartet in diesem Jahr beispielsweise Umsatzverluste von bis zu zwei Millionen US-Dollar aufgrund von Fabrikschliessungen, bedingt durch den Coronavirus. Deshalb kürzt er seine Werbeausgaben bei Amazon. Zudem überlegt Gregorich, seine Preise zu erhöhen, damit ihm die Bestände in den nächsten Wochen nicht gänzlich ausgehen.
Bereits Anfang Februar empfahl Amazon einigen Händlern, Konten in den "Urlaubsstatus" zu versetzen, sollten diese erwarten, Bestellungen nicht mehr liefern zu können. Mit Hilfe dieser Massnahme könnten die Händler vermeiden, dass sie durch die Algorithmen des Unternehmens abgestraft werden. Zudem wies Amazon die Händler an, alle Kundenbestellungen zu stornieren, die sie nicht mehr bedienen können.

Amazon startete das Jahr mit Wachstumsprognose

Wie einige andere Unternehmen aus der Technologiebranche begann auch Amazon das Jahr 2020 mit der Vorhersage eines starken Umsatzwachstums. Die wachsende Angst vor einer Pandemie und den damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen stellen diese rosigen Aussichten mittlerweile in Frage. Die zurückhaltenden Investitionen in Werbung auf dem Online-Marktplatz könnten die ersten Anzeichen für ein gebremstes Umsatzwachstum sein.
Bisher hat der E-Commerce-Riese seine Prognose aufgrund des Coronavirus aber nicht angepasst. "Wir beobachten die Entwicklungen im Zusammenhang mit COVID-19 und ergreifen bei Bedarf geeignete Massnahmen", teilte Amazon in einer E-Mail mit.
Apple warnte im Gegenzug bereits, dass es seine Verkaufsprognose für das laufende Quartal aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus wahrscheinlich verfehlen wird.



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