Hybride Arbeit in der Schweiz bringt Herausforderungen

Frage der Produktivität und der Beziehungen

Und auch das zeigt die Studie von Microsoft: Offenbar herrscht eine Diskrepanz zwischen den Arbeitnehmenden und den Vorgesetzten bezüglich der Produktivität im Heimbüro. Obwohl 81 Prozent der Mitarbeitenden sagen, dass sie genauso produktiv oder produktiver sind, seit sie remote oder hybrid arbeiten, befürchten 54 Prozent der Führungskräfte, dass sich die Produktivität seit der Umstellung negativ verändert hat. Daraus folgern die Studienautoren, dass Führungskräfte nun Standards für flexible Arbeit in einer Weise setzen müssten, die ein Gleichgewicht zwischen den Geschäftsergebnissen und den Erwartungen der Mitarbeitenden herstelle.
Ebenfalls problematisch ist, dass es schwierig wird, Beziehungen zu Mitarbeitenden, Teammitgliedern und Geschäftspartnern auch in einem hybriden Arbeitssetting aufrechtzuerhalten. Schliesslich hat die Microsoft-Umfrage ergeben, dass 32 Prozent der Arbeitnehmenden im hybriden Arbeitsmodus in der Schweiz angeben, dass sie im kommenden Jahr wahrscheinlich ganz auf Fernarbeit setzen werden. Daher sagen laut Umfrage 50 Prozent der Führungskräfte in der Schweiz, dass der Aufbau von Beziehungen die grösste Herausforderung bei Remote- und Hybridarbeit ist. Das verloren gegangene Sozialkapital wiederherzustellen, sehen die Studienautoren daher als grosse Aufgabe an. «Führungskräfte müssen darauf bedacht sein, sowohl hybride als auch mobile Mitarbeiter wieder in das Gefüge des Unternehmens einzubinden», heisst es im Blogbeitrag folglich. Dies werde keine triviale Aufgabe sein, wird angefügt.
«Die Mitarbeitenden legen Wert auf Flexibilität und Wohlbefinden, und diese hohen Erwartungen sind eine Chance aber auch eine Herausforderung für jedes Unternehmen, die Integration von Arbeit und Privatleben für alle neu zu denken», sagt Microsoft-Schweiz-Chefin Hinkel. Den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, ihre beste Arbeit zu leisten, liege nicht nur in ihrem Interesse, sondern sei auch gut fürs Geschäft. «Um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu verbessern, müssen Führungskräfte die Unternehmenskultur vorleben, die Rolle des Büros neu überdacht werden und neue Praktiken für eine nachhaltige flexible Arbeit geschaffen werden», ist sie überzeugt. Dabei werde Technologie eine Schlüsselrolle spielen, aber auch dies erfordere eine neue Denkweise. «Während sich die Welt weiter entwickelt, werden Unternehmen mit einer ausgeprägten Lernkultur im Vorteil sein», folgert Hinkel.




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