08.09.2017, 10:00 Uhr

Ökologisches Drucken in Firma und Haushalt – Wie geht das?

Umweltthemen gelten in Politik und Wirtschaft seit einigen Jahren als Grundlage diverser Diskussionsrunden.
Gerade an Orten, an denen viel gedruckt wird, muss ein höheres Augenmerk auf eine nachhaltige Produktion gesetzt werden, um so umweltfreundlich wie möglich zu agieren. Quelle: fotolia.com © industrieblick 
Grundlage jener Entwicklung ist das sich stetig verändernde Umweltbewusstsein der Bevölkerung. Dieses gründet sich wiederum auf die vielen Naturkatastrophen, denen sich der Mensch schutzlos ausgeliefert sieht. Um Stürmen, Fluten und Bränden keine Chance zu geben, findet ein kontinuierliches Umdenken statt. Sogar einstige Gegner des Klimawandels sehen die Bedeutung der zu ergreifenden Massnahmen.
Jeder will ein Stück zur Gestaltung des Planeten beitragen und der positiven Entwicklung von Natur und Umwelt nicht im Weg stehen. Das beginnt in Privathaushalten bereits im Kleinen. Verwerten statt Wegwerfen, zu Fuss gehen statt das Auto zu nehmen und Recycling statt Neukauf – das sind nur einige Beispiele dafür wie sich der verantwortungsbewusste Bürger in die vorherrschenden Bedingungen – gemessen am zeitlichen Kontext – einzubringen versucht. Firmen müssen da noch einen weiteren Schritt gehen. Für sie ist es notwendig nicht nur den eigenen Betrieb so nachhaltig wie möglich zu gestalten, sondern auch Kooperationspartner zu suchen, welche sich durch umweltfreundliche Produktionsbedingungen dem Umweltschutz verschrieben haben. Vor allem die Druckereibranche ist hier ein anschauliches Beispiel, da die Energieeffizienz auf ganz unterschiedlichen Wegen verbessert werden kann. Neben der Verwendung von Recyclingpapier sind es Aspekte, wie die optimale Nutzung von Verschleissmaterialien wie Druckplatten.

Erneute Verwendung der Tonerkassetten

fotolia.com © Tim Friedrich 
Doch auch im Kleinen, also im eigenen Haushalt, bzw. der eigenen Firma, lässt sich durch umsichtige Vorgehensweise die Umweltbelastung reduzieren. Die in vielen Haushalten beliebten Tintenstrahldrucker benötigen Farbkassetten, wohingegen beim Laserdrucker sogenannte Tonerkassetten für die Farbe auf dem Papier sorgen. Diese sind relativ gross und sperrig und bestehen zu grossen Teilen aus Kunststoff. Die Kunststoffproduktion ist gigantisch und reisst grosse Löcher in die Umwelt. Allein in der Schweiz benötigt jeder Mensch im Jahr 125 kg Kunststoff. Nach Einsatz gelangen viele der Plastikteile in den Kunststoffmüll. Die Masse stellt Gemeinde und Politik vor eine grosse Herausforderung. Wohin mit dem nicht verrottenden Material? Vieles gelangt auf direktem Weg oder indirekt in die Ozeane und verschmutzt den Meeresboden. Tiere ernähren sich davon und sterben daran. Durch den Nahrungskreislauf gelangen jene Tiere auf den Speiseplan des Menschen. Dieser nimmt dadurch ebenfalls Kunststoffabfälle zu sich und belastet seine Organe.
Wer an dieser Stelle untätig ist, erkennt die sich für die Zukunft ergebenden Zustände nicht. Weniger Kunststoff bedeutet für alle mehr Gesundheit. Doch was ist mit den Plastikprodukten, die bereits vorhanden sind? Sie lassen sich bei sachgerechtem Gebrauch erneut verwenden. Ein gutes Beispiel dafür liefern Farb- und vor allem Tonerkassetten. Sind sie leer, kann der User die nicht gefüllten Kassetten erneut an den Hersteller senden. Dieser füllt flüssige Tinte oder Pulver ein und verkauft die Kassette erneut. Es entsteht ein Kreislauf und die Produktion von Kassetten im Rahmen des Druckbedarfs minimiert sich dadurch. Natürlich müssen dafür alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Das gilt auch für den Endverbraucher. Das Versenden der Kassette kostet ihn kein Geld, sodass keine Ausreden gelten. 

Auf beiden Seiten drucken

Weil es einfach besser aussieht, drucken Privathaushalte und Firmen ihre Bilder und Texte nur auf eine Seite des Blattes. Die andere Blattseite bleibt weiss und damit ungenutzt. Das Bedrucken beider Seiten kommt jedem Menschen zugute, denn dadurch verringert sich die Anzahl benötigter Druckerpapiere. Zwar ist das herkömmliche Papier nicht teuer, dennoch macht es einen Teil der Haushaltskasse aus. Grosse Unternehmen profitieren gleich doppelt, wenn sie nicht nur beide Seiten bedrucken sondern auch ähnliche Druckwünsche verschiedener Kunden in einem Vorgang erledigen.
Nicht immer muss es zu einem Ausdruck kommen. Vor allem Jugendliche wollen ihre Daten in den Händen halten und entscheiden sich schnell und unbedacht für den Ausdruck von Bildern aus dem Internet oder von der SD-Karte. Das Abspeichern von PDF-Dateien und JPEGs schränkt die Druckkosten ein und virtuell verfügbare Formulare und Bilder weisen häufig eine höhere Qualität auf. Ausserdem sind sie schnell an Freunde versendet, lassen sich bearbeiten und eventuell mit Musik versehen und unterliegen keinem Risiko zu vergilben oder durch Flüssigkeiten einen Schaden zu nehmen. Beim Druck setzen Naturliebhaber auf Recycling-Papier und dürfen sich dabei erneut über die günstigen Anschaffungskosten freuen. Weitere Vorteile von Recyclingpapier:
  • keine zusätzliche Waldrodung
  • weniger Energieaufwand im Vergleich zur Produktion von Frischfaserpapier
  • geringere Kohlenstoffdioxid-Emissionen
  • Aufheller kommen kaum zum Einsatz

Laserdrucker mit einem Feinstaubfilter versehen

Nicht nur die Wahl des Papiers und die Voreinstellung zur Intensität der Druckerfarbe sind beim Umweltschutz von Bedeutung. Während des Druckvorgangs bilden sich beim Laserdrucker Eisenoxide. Diese feinen Teilchen gelangen durch das Gerät in die Atemluft. In grösseren Mengen stellen derartige Stoffe eine Gefahr für das Atmungssystem des Menschen dar. Davon sind dann alle sich in direkter Nähe zu den Druckern befindende Angestellte von Grossbetrieben betroffen. Deshalb stehen Unternehmer in der Pflicht hier nachzurüsten, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern.
Mit einem Feinstaubfilter schotten Firmen und auch Privatbesitzer eines Druckers das Pulver von der Aussenwelt ab. Die Eisenoxide verbleiben so im Gehäuse und sammeln sich im Feinstaubfilter an. Einige Modelle dieser Art sind waschbar und in den Neuzustand zu versetzen. Ein ähnliches Prinzip gibt es beim Staubsauger, der aufgrund des hohen Staubaufkommens in Druckbetrieben ebenso wichtig ist. Selten sind Drucker bereits im Urzustand mit einem Feinstaubfilter ausgestattet. Doch der Filter kostet nicht viel und der sich in der Luft befindende Sauerstoff erhält keine giftigen Substanzen. Aufgepasst beim Kauf! Nicht bei jedem Drucker ist die Installation eines Filters möglich. Während des Erwerbs ist unbedingt auf die Zusatzeigenschaften und die Möglichkeiten des Umweltschutzes zu achten. 



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