Geschäftszahlen 17.03.2021, 12:21 Uhr

Mobilezone will online wachsen - und setzt auf CE

Die neue Plattform Pricezilla soll der Wachstumsmotor für Mobilezone und Powwow werden. Forcieren möchte der Anbieter insbesondere den Hardware-only-Verkauf und erweitert dafür auch das Produktsortiment.
Wilke Stroman, Geschäftsführer Mobilezone Deutschland
(Quelle: Mobilezone)
Erst vor wenigen Monaten hatte Powwow, die Online-Tochter von Mobilezone, mit „Pricezilla“ ein neues Endkundenportal für die Vermarktung von Smartphones, Tablets und Zubehör ohne Vertrag vorgestellt. Auf der Bilanzpressekonferenz für das Jahr 2020 hat der Mobilfunkanbieter nun seine Geschäftsziele im Online-Segment konkretisiert – und dabei die Rolle der neuen Plattform betont. So will das Unternehmen den Umsatz übers Web konzernweit bis zum Jahr 2025 auf 700 Millionen Schweizer Franken (CHF) steigern. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 betrug der Online-Umsatz rund 370 Millionen CHF, wovon 92 Prozent in Deutschland realisiert wurden. Das entspricht einem Anteil von 39 Prozent am gesamten Umsatz der Mobilezone Holding.
Wachstum sieht Mobilezone insbesondere im Hardware-only-Geschäft über Pricezilla. Hier möchte der Anbieter bereits bis Ende 2022 zu den Top 5 der vergleichbaren Online-Plattformen in Deutschland gehören und peilt einen Umsatz von 100 Millionen Euro an. Der zusätzliche Umsatz über Pricezilla soll vor allem auch über eine Ausweitung des Produktportfolios erfolgen. So ist geplant, mehr und mehr Produkte aus dem gesamten Consumer-Electronics-Segment aufzunehmen. „Wir wollen am CE-Markt teilhaben“, sagt dazu Wilke Stroman, Geschäftsführer von Mobilezone Deutschland. Im Fokus steht dabei „Consumer Electronics mit Connectivität“, also insbesondere Tablets, Wearables und Zubehör. „Hier möchten wir auch unsere guten Einkaufspartnerschaften nutzen, etwa mit Huawei“, so Stroman. Den Gesamtmarkt für dieses Segment schätzt Mobilezone in Deutschland auf etwa 16 Milliarden Euro, wovon etwa 40 Prozent über Online-Känale vermarktet werden.

Auch die Zahl der abgeschlossenen Mobilfunkverträge steigt

Bei den Bundle-Vermarktern im Web, wozu Sparhandy, DeinHandy und Handystar zählen, rechnet Mobilezone hingegen nur mit einem jährlichen Wachstum von rund 3 Prozent. Hier konnte die Zahl der vermarkteten Mobilfunkverträge im Jahr 2020 um 4,6 Prozent auf über 567.000 (Vorjahr: 542.000) gesteigert werden. 87 Prozent (Vorjahr: 84 Prozent) davon wurden über eigene Plattformen abgeschlossen.
Leicht rückläufig entwickelte sich das Geschäft im indirekten B2B-Handel. Stroman erklärt dies mit den Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, die bei vielen Handelspartnern zu Schliessungen der Verkaufsstellen führten. So wurden im Jahr 2020 nur noch 452.000 (Vorjahr: 505.000) Mobilfunkverträge offline abgeschlossen, das entspricht einem Rückgang um 10,5 Prozent. Die Zahl der Vertragsverlängerungen im Handel stieg hingegen leicht auf 206.500 (Vorjahr: 199.600) an – und ist damit dreimal so hoch wie im Online-Segment.
Mobilezone geht davon aus, dass die Umsätze im indirekten Handelsgeschäft, das unter der Marke Mobilezone Handel zusammengefasst ist, stabil bleiben. „Mit grossen Wachstumssprüngen rechnen wir aber nicht“, so Stroman. Zu den wichtigsten Kunden zählen neben den Ashops die SafetoNet Family Store GmbH (ehemals Fexcom), Kessler und die US Army.

Durch den Verkauf des Grosskundengeschäfts, das zuletzt über die Marke EinsAmobile lief, musste die Mobilezone Holding einen kleinen Buchverlust hinnehmen. Beim Umsatz fielen rund 300 Millionen CHF weg. Das sei aber kein Problem, sagt CEO Markus Bernhard. „Wir verkaufen aber keinen Umsatz, sondern wir gewinnen Marge“, so Bernhard.



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