02.07.2008, 00:00 Uhr

Kopf der Woche: Bill Gates

Die Computerwelt ist um eine Ikone ärmer: Seit Freitag ist Bill Gates nicht mehr operativer Mitarbeiter der Microsoft Corporation. Wie muss sich einer fühlen, dessen Unternehmen über 90 Prozent aller PCsweltweit mit Software ausstattet? Über dessen Ermordung Videos im Netz kursieren. Über den Mitarbeiter blödeln, er hielte sieben Dollar für den Maximalbetrag für einen vernünftigen Haarschnitt. Kaum ein Mensch wurde jemals so kontrovers diskutiert wie Willam Henry Gates III, der Gründer, langjährige CEO und zuletzt Chief Software Architect von Microsoft. Am vergangenen Freitag hatte Gates seinen letzten Arbeitstag bei Microsoft. Er wird zukünftig diesem Unternehmen nur noch als Aufsichtsratsvorsitzender zur Verfügung stehen, das ist zumindest die offizielle Sprachregelung.
Computersoftware hat den heute 52-Jährigen unermesslich reich gemacht. Aktuell rangiert er mit 58 Milliarden US-Dollar auf Platz 3 der Forbes-Weltrangliste. Doch abgesehen von einem spektakulären, bis zum Dachfirst mit ausgesuchtester Multimedia-Technik vollgestopften Haus hat sich der Anwaltssohn, der 1975 sein Studium abbrach, um Microsoft zu gründen, nie irgendwelche Neureichen-Allüren geleistet. Statt dessen hat er einen beträchtlichen Teil seines Reichtums in die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung eingebracht, die inzwischen der grösste Geldgeber für Forschungsprojekte zur Bekämpfung der Malaria weltweit geworden ist - deutlich vor der Uno. Diese Stiftung ist es, um die sich Gates in Zukunft vor allem kümmern will, heisst es. Wir haben schon weit weniger gelungene Arten gesehen, wie man seinen Ruhenstand gestalten kann. (ph/iwb)



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