Klimaneutralität im Werbemarkt 24.03.2021, 16:51 Uhr

Wie gross ist der CO2-Fussabdruck einer Werbekampagne?

Die Mediaplus Group hat in Kooperation mit ClimatePartner und neun Medienunternehmen den "Green GRP" vorgestellt. Dahinter verbirgt sich eine offene Industrieinitiative mit dem Ziel, die CO2-Emissionen sämtlicher Kampagnen mit Klimaschutzprojekten auszugleichen.
(Quelle: shutterstock.com/peterschreiber.media)
Rund 25 Milliarden Euro investieren deutsche Unternehmen netto in Werbung. Damit diese Summe klimaneutral wird, hat nun die Mediaplus Group, Teil der Serviceplan Group, den "Green GRP" ins Leben gerufen. Der GPR steht dabei für Gross Rating Point und ist Ausdruck für den Werbedruck einer Kampagne bei der Zielgruppe.
Das Prinzip hinter dem "Green GPR": Mediaplus bietet seinen Kunden die Option, die individuell durch eine Kampagne entstehenden CO2-Emissionen auszugleichen. Für die Berechnung der dabei anfallenden Emissionen sowie deren Ausgleich durch zertifizierte Klimaschutzprojekte hat sich Mediaplus ClimatePartner an Bord geholt.
"Unsere Vision ist, dass Markenwerbung in Deutschland und von dort ausgehend bald auch in anderen Ländern CO2-neutral wird. Rund 25 Milliarden Euro netto ist der deutsche Werbemarkt laut ZAW schwer. Wenn wir es schaffen, zusätzlich ein Prozent der Gelder in CO2-Ausgleich und Klima-schutzprojekte zu investieren, haben wir einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz geleistet. Wenn alle Marktteilnehmer mitmachen, schalten irgendwann alle nur noch klimaneutrale Kampagnen", so Florian Haller, CEO der Serviceplan Gruppe.

Funktionsweise

  1. Bei der Planung einer Kampagne bietet die Mediaagentur ihren Kunden die Option, die durch die werblichen Massnahmen entstehenden CO2-Emissionen auszugleichen. Entscheidet sich ein Kunde dafür, seine Werbekampagnen klimaneutral zu stellen, erhält er eine Einführung in das Projekt und wird als Teilnehmer bei ClimatePartner registriert.

  2. Die Agentur übermittelt die relevanten Leistungswerte an ClimatePartner.

  3. Auf Basis der Verbrauchsdaten (Auflage, eingesetztes Papier, Strom etc.) berechnet ClimatePartner den CO2-Fussabdruck der Kampagne sowie die entsprechenden Kosten für den Ausgleich. ClimatePartner hat hierfür in Kooperation mit Mediaplus und den Vermarktern ein Modell entwickelt, anhand dessen die CO2-Emissionen der kompletten Werbekampagne abhängig vom Material, Distribution und Produktion ermittelt werden.

  4. Der Kunde erhält ein Reporting und eine Abrechnung. Im Anschluss veranlasst ClimatePartner den Ausgleich bei einem vom Kunden ausgewählten Klimaschutzprojekt.

  5. Der Kunde bekommt von ClimatePartner ein Zertifikat und kann das Label "Klimaneutrale Werbekampagne" nutzen. Ebenso wird der Werbungtreibende als Kunde bei ClimatePartner auf der Website www.climate-map.com gelistet.
Der Green GRP und das entwickelte Berechnungsmodell sollen allen Marktpartnern - Agenturen, Medienunternehmen und Werbungtreibenden - als offene Initiative zur Verfügung stehen. Die ungefähren Zusatzkosten des Emissionsausgleichs pro Kampagne liegen zwischen 0,5 und 1 Prozent.
Unterstützung kommt bereits von den Marktpartnern: Ad Alliance, Bauer Advance, El Cartel Media, Funke Medien Gruppe, Hubert Burda Media, Media Impact, RMS, Seven.One Entertainment Group und Ströer haben sich der Initiative angeschlossen und sich zu den damit verbundenen Zielen bekannt. Das Kompensationsmodell funktioniert kampagnenbezogen, ganz unabhängig, wo und welche Media gebucht wird.



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