Gastkommentar 18.03.2020, 19:20 Uhr

Was Firmen tun können, wenn grosse Events ausfallen

Für Veranstaltungen 2020 hat der Technologie-Anbieter trbo einen zweistelligen Prozentsatz seines gesamten Marketing-Budgets eingeplant. Angesichts der aktuellen Lage ist es wichtig, über Alternativen nachzudenken. COO Kira Schirl erklärt, welche Optionen Firmen haben.
Kira Schirl, COO trbo
(Quelle: trbo)
Von Kira Schirl, COO trbo
ITB, INTERNET WORLD EXPO, CRM Heroes und jetzt auch noch die OMR. Bereits vier grosse und wichtige Digitalveranstaltungen sind aktuell abgesagt oder verschoben worden, die wir als Aussteller und/oder Besucher fest eingeplant hatten. Noch hoffen wir auf die K5 Ende Mai in Berlin. Die Veranstalter wollen bis zum 27. April entscheiden, ob die Konferenz stattfindet. Auch die dmexco im September haben wir noch fest im Auge.
 
Für Veranstaltungen geben wir bei trbo 2020 einen zweistelligen Prozentsatz unseres gesamten Marketing-Budgets aus. Auch, weil wir auf Events und Kongressmessen unsere Bestandskunden treffen und erfolgreich neue Kunden gewinnen können.
Da niemand aktuell sagen kann, wie sich die Lage angesichts der Corona-Pandemie weiter entwickelt und welche Veranstaltungen überhaupt noch stattfinden werden, ist es wichtig über Alternativen nachzudenken. Zwei Möglichkeiten, die wir derzeit nutzen:

1. Webinare

Wie bei Messen kann man mit Webinaren in kurzer Zeit viele Menschen ansprechen und bestenfalls Interessenten von den eigenen Produkten überzeugen. Zwar fehlt der persönliche Kontakt von Angesicht zu Angesicht, aber mit einer sehr visuellen Aufbereitung können wir unsere Services ideal vorführen und anbieten.
Am besten bleibt am Ende noch Zeit für ein ausführliches Q&A, dann kann man speziell auf Einzelfragen eingehen und damit einen unmittelbaren, persönlichen Kontakt herstellen - fast so wie auf einer Messe. Nach der Absage der ITB haben wir beispielsweise schnell ein Webinar zum Thema Travel organisiert. Das war für uns ein voller Erfolg.

2. Websessions und Videocalls

Messen und Veranstaltungen werden häufig genutzt, um mit bestehenden Partnern über die neuesten Entwicklungen in der Branche zu sprechen. Genauso können in gemeinsamen Gesprächen mit Kunden und Interessenten die Vorteile eines Einsatzes beider Partner hervorgehoben werden. Das fällt leider weg. Auch hier haben wir als Alternative auf Websessions umgeschwenkt, da vor allem Partner aus anderen Ländern oder Städten aktuell nicht anreisen und wir ebenfalls Auswärtstermine abgesagt haben.
 
Gemeinsam mit Kunden Strategien und neue Ideen zu erarbeiten und technisch umzusetzen, gehört ebenfalls zum Daily Business. Hier wurden bereits einige geplante Termine bis in den Mai hinein abgesagt. Das ist einer der Punkte, der uns am meisten schmerzt. Aus unserer Erfahrung heraus ist es nämlich immer effizienter, wenn komplexe Themen Face-to-Face besprochen werden. Aber auch der persönliche Kontakt mit unseren Kunden liegt uns am Herzen und ist sehr wichtig. Auch hier weichen wir aktuell auf Telefon, Email und Websessions aus.
 
Normalerweise sind Unternehmen ja froh, wenn sie Marketing- und Reisebudget sparen können. Das Sparen ist aber nur eine Seite der Medaille. Denn gleichzeitig müssen wir ja Präsenz im Markt zeigen und das Geschäft weiter ankurbeln.
Deshalb planen wir als Alternative derzeit unter anderem weitere, vor allem branchenbezogen Webinare, um die entsprechenden Interessenten direkt mit Use Cases ansprechen zu können. Ausserdem werden wir vermehrt klassische Werbemassnahmen wie Newsletter-Banner oder Sponsored Posts in relevanten Medien buchen. Branding ist in unserer Branche unabdingbar. Wenn nicht auf Messen, dann eben auf digitalem Wege oder in Print.



Das könnte Sie auch interessieren