Möglicher Zusammenschluss 07.07.2015, 09:21 Uhr

Erwägen Springer und ProSieben eine Fusion?

Es wäre der Mega-Deal der deutschen Medienlandschaft: Der Axel-Springer-Verlag und ProSiebenSat.1 erwägen offenbar erneut eine Fusion. Die Gespräche sind allerdings noch in einem frühen Stadium.
Der Standort von ProSiebenSat.1 Media in München/Unterföhring
(Quelle: Holger Rauner/ProSiebenSat.1 Media AG)
Vor zehn Jahren hatte das Kartellamt einen Zusammenschluss verboten, jetzt wagen die Medienhäuser Axel Springer und ProSiebenSat.1 offenbar einen erneuten Vorstoss in Sachen Fusion. Wie das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfahren hat, befinden sich das Verlagshaus und die Sendergruppe derzeit in Verhandlungsgesprächen. Diese sind allerdings noch in einem frühen Stadium.
Ging im ersten Fusionsversuch noch Axel Springer als Seniorpartner in die Verhandlungen, soll es nun ProSiebenSat.1 sein, berichtete bereits das Wall Street Journal. Axel Springer hatte in den vergangenen Monaten im Zuge des Springer-Funke-Deals einige Zeitungen und Zeitschriften verkauft - das könnte nun das entscheidende Argument gegen die Vorbehalte der Kartellwächter sein. Dennoch müssen sich die beiden Partner im Fall einer tatsächlichen Fusion noch einer strengen Prüfung der Wettbewerbsbehörden stellen.
Der geschätzte Marktwert beider Unternehmen beträgt insgesamt etwa 14,4 Milliarden Euro. ProSiebenSat.1 liegt bei etwa 9,7 Milliarden Euro, Springer ist an der Börse derzeit 4,7 Milliarden Euro wert.
Im vergangenen Jahr hatte das Bundesverwaltungsgericht die Ablehnung der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) für nicht rechtmässig erklärt. Das ermöglicht nun neue Verhandlungen über eine Übernahme.
Update: 09:35 Uhr
Inzwischen hat sich nun Axel Springer geäussert: "Im Zusammenhang mit den Presseberichten zu Fusionsgesprächen mit ProSiebenSat.1 stellen wir fest: Auch wenn sich die Axel Springer SE zum Wahrheitsgehalt von Marktspekulationen grundsätzlich nicht äussert, gilt: Die Axel Springer SE arbeitet unverändert an der Umwandlung der Rechtsform des Unternehmens in eine KGaA mit dem Ziel, die Kontinuität der Kontrolle durch die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co./Friede Springer langfristig sicherzustellen und Wachstumsoptionen zu erschliessen. Deswegen entbehren Spekulationen bezüglich der Abgabe dieser Kontrolle jeder Grundlage."



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