Ransomware 26.04.2017, 11:55 Uhr

Weshalb Sicherheitsexperten Regulierungen für Bitcoin fordern

Ransomware-Erpresser verlangen meist ein Lösegeld in Bitcoin. Da es keine staatliche Regulierung für die Kryptowährung gibt, haben Cyber-Kriminelle leichtes Spiel.
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Sicherheitsforscher von F-Secure fordern eine Regulierung von Bitcoin. Ohne staatliche Eingriffe bleibt der Handel mit der Kryptowährung weitgehend anonym. Eine Tatsache, die sich Cyberkriminelle gerne zu Nutzen machen, um etwa bei Ransomware-Attacken ein Lösegeld in Bitcoin zu verlangen.
Laut dem State of Cyber-Security Report 2017 von F-Secure nimmt die Zahl von bekannten Ransomware-Familien jährlich exponentiell zu. Gab es 2012 lediglich eine einzige Ransomware-Familie, stieg diese Zahl bis 2015 bereits auf 44. 2016 waren es gar 197. Die Tendenz ist weiter steigend.
Die Zahl der bekannten Ransomware-Familien stieg in den vergangenen Jahren explosionsartig an. Und die Tendenz ist weiterhin steigend.
Quelle: F-Secure
Gelangt Ransomware auf einen PC, verlangen Hacker in der Regel ein Lösegeld in Bitcoin, um die gesperrten Daten und Rechner wieder freizugeben. Betrachtet man die steigenden Zahlen der Ransomware-Familien, scheint es sich hierbei um ein lukratives Geschäft zu handeln. F-Secure sieht die Gründe dafür in der Zurückhaltung der Regierungen, die Bitcoin-Geschäfte zu regulieren.
Derzeit sei es relativ einfach, ein mehr oder weniger anonymes Bitcoin-Konto einzurichten, da es keine wirkliche Regulierung dafür gebe. Über einen Drittmarkt brauche man nur wenig Minuten oder gar nur Sekunden, um einen Bitcoin-Account anzulegen, so Sean Sullivan, Sicherheitsberater bei F-Secure Labs. "Durch die Bindung an eine Postadresse würde die Eröffnung eines Kontos einen per Post zugesandten Aktivierungscode benötigen." Zwar hätte dies keine direkten Auswirkungen auf die vorwiegend aus Russland oder China operierenden Kriminellen, ihre Angriffe wären aber zwangsläufig weitaus zeitintensiver und damit weniger profitabel, so Sullivan weiter.

Bitcoins begünstigen auch internationalen Terrorismus

Neben der Verbreitung und Erpressung durch Ransomware könnte die Anonymität von Bitcoin sowohl den Drogenhandel als auch den internationalen Terrorismus begünstigen. Alles Gründe, die eigentlich die US-Regierung auf den Plan rufen müsste, hofft Sullivan.
"Der Bitcoin-Markt wäre darüber verständlicherweise nicht sehr erfreut. Aber angesichts der Hunderten von Millionen Dollar, die alle paar Monate erpresst werden, erscheint es angebracht." Allerdings sei Eile geboten, denn je länger die Regierungen damit warten, eine effektive Strategie für den Umgang mit digitalen Währungen zu entwickeln, desto schwerer wird es.




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