Dating-App 21.09.2017, 08:52 Uhr

Lovoo geht für 65 Millionen US-Dollar an Meet Group

Nach dramatischen Schlagzeilen im vergangenen Jahr rund um Fake-Profile bekommt Lovoo nun einen neuen Besitzer aus Pennsylvania: Die Meet Group kauft die Dating-App für 65 Millionen US-Dollar.
(Quelle: Fotolia.com/JiSign)
Vor gut einem Jahr wurden die Ermittlungen gegen Mitarbeiter des Dating-Diensts Lovoo wegen Betrugs gegen Zahlung von rund 1,2 Millionen Euro eingestellt. Nun macht die Dating-App wieder Schlagzeilen. Das Unternehmen geht für 65 Millionen US-Dollar an die US-amerikanische Meet Group. Fünf Millionen mehr sollen gezahlt werden, wenn das Start-up bis zum Jahresende einen bestimmten Umsatz erreicht, berichtet gruenderwiwo.de.
Lovoo hat aktuell 97 Mitarbeiter am Stammsitz in Dresden und in einer Berliner Niederlassung, sie sollen alle ihren Job behalten. Erst einmal soll auch der Lovoo-Geschäftsführer Florian Braunschweig an Bord bleiben. Der Gründer Benjamin Bak hingegen will Lovoo nur noch während einer sechsmonatigen Übergangsphase begleiten. Juristisch vollzogen werden soll die Übernahme im Oktober.

Verfahren gegen Dating-Dienst

Vergangenes Jahr war zwölf Lovoo-Beschäftigten vorgeworfen worden, Männer mit falschen Profilen von erfundenen Frauen dazu verleitet zu haben, kostenpflichtige Leistungen der Kontaktvermittlung in Anspruch zu nehmen. Mit dieser Masche soll die Firma zwischen Juni 2013 und Juni 2014 Nutzer um fast 1,2 Millionen Euro gebracht haben. Im Juni dieses Jahres hatte es nach einem anonymen Hinweis Razzien gegeben.
Zwei Geschäftsführer wurden verhaftet, kamen aber wenige Tage später gegen Kaution wieder frei. Einer von ihnen hat sich mittlerweile aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Die Beschuldigten mussten Auflagen zwischen 5.000 Euro und 390.000 Euro zahlen. Rund 900.000 Euro flossen laut Staatsanwaltschaft an gemeinnützige, regionale Einrichtungen, 300.000 Euro gingen an die Staatskassen.
Nach Unternehmensangaben wird die App von rund 60 Millionen Menschen genutzt. Lovoo bietet seinen Nutzern darüber die Möglichkeit, interessen- und standortbezogen andere Menschen kennenzulernen.




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