Wachstumstreiber iPhone 28.01.2022, 01:44 Uhr

Erneut Rekordquartal für Apple im Weihnachtsgeschäft

Apple hat im vergangenen Weihnachtsgeschäft erneut ein Rekordquartal mit einem Gewinn von 34,6 Milliarden Dollar eingefahren. Das war gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor.
(Quelle: Shutterstock / Art Silpakorn)
Der Umsatz stieg um rund elf Prozent auf 123,9 Milliarden Dollar (111,2 Mrd Euro), ebenfalls ein Bestwert. Der iPhone-Konzern trotzte damit den globalen Komponenten-Engpässen, die die Branche bremsen.

Das iPhone war abermals der Wachstumstreiber. Der Umsatz mit dem Apple-Smartphone stieg im Jahresvergleich auf 71,6 Milliarden Dollar, wie Apple nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Das war ein Plus von neun Prozent im Jahresvergleich. Auch bei Mac-Computern, der Sparte mit der Apple Watch und Zubehör sowie im App-Geschäft gab es deutliche Zuwächse - während das iPad-Geschäft etwas zurückging.

Die Apple-Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um mehr als drei Prozent zu. Das Weihnachtsquartal mit frischen iPhone-Modellen ist traditionell das stärkste im Jahr für den Konzern.
Auch bei Mac-Computern, der Sparte mit der Apple Watch und Zubehör sowie im Abo-Geschäft gab es deutliche Zuwächse und Umsatzrekorde. Das iPad-Geschäft schrumpfte dagegen um 15 Prozent. Finanzchef Luca Maestri führte das auf die Chip-Knappheit zurück. Die Nachfrage sei stark gewesen - und rund jeder zweite iPad-Käufer habe damit sein erstes Apple-Tablet erworben.

Für das laufende Quartal erwartet Apple etwas weniger Gegenwind durch die Chip-Engpässe. Die Versorgungsprobleme von Apple beschränkten sich vor allem auf Halbleiter-Produkte aus älteren Produktionsverfahren, wie Konzernchef Tim Cook sagte.

Solche Chips kommen zum Beispiel in Netzteilen zum Einsatz. Sie wurden schnell zu einem knappen Gut, nachdem der Bedarf an Computern in der Corona-Pandemie hochschoss. Denn die Chipindustrie hatte die Kapazitäten bei älteren Prozessen über die Jahre zurückgefahren. Die Situation bleibe eine Herausforderung, betonte Cook. Apple kommt bisher dank seiner gut organisierten Lieferketten allerdings besser durch die Engpässe als viele Konkurrenten.

Das zeigt sich auch im Geschäft mit Mac-Computern, das zuletzt Quartal für Quartal Rekordumsätze abwirft. Im vergangenen Vierteljahr sprangen die Erlöse um 25 Prozent auf 10,85 Milliarden Dollar hoch. Der Grossteil der Verkäufe entfalle inzwischen auf neue Modelle mit Apples hauseigenen Prozessoren statt Intel <US4581401001>-Chips, hiess es. Der Konzern wechselt bei Macs auf die Chip-Architektur seiner iPhones und verspricht dadurch Vorteile bei Leistung und Effizienz.

Die Sparte, in der diverse Geräte wie Computer-Uhr Apple Watch, die AirPods-Ohrhörer und die HomePod-Lautsprecher gebündelt sind, steigerte den Umsatz um 13 Prozent auf 14,7 Milliarden Dollar. Apple nennt keine Absatzzahlen für einzelne Kategorien. Finanzchef Maestri hob aber hervor, dass es für über zwei Drittel der Watch-Käufer im vergangenen Quartal ihre erste Apple-Uhr gewesen sei.

Insgesamt sind aktuell 1,8 Milliarden Apple-Geräte bei Nutzern im Einsatz. Der Dienste-Bereich mit Abo-Angeboten und dem App-Geschäft wuchs um 24 Prozent auf 19,5 Milliarden Dollar. Quer durch alle Dienste wie Musik- und Videostreaming oder Online-Speicher hat Apple 785 Millionen aktive Abonnements - 165 Millionen mehr als ein Jahr zuvor.

Das Weihnachtsquartal mit frischen iPhone-Modellen ist traditionell das stärkste im Jahr für den Konzern. Doch die Zahlen übertrafen noch die Wachstums-Erwartungen der Analysten. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um über vier Prozent zu - obwohl Apple für das laufende Vierteljahr ein langsameres Wachstum in Aussicht stellte. Das liege unter anderem daran, dass im Vorjahresquartal ein grösserer Teil der iPhone-Nachfrage erst Anfang 2021 bedient worden sei, erläuterte Maestri.

Nach dem Rekordquartal lagen die Reserven des Konzerns trotz Ausschüttungen an die Aktionäre bei 203 Milliarden Dollar. Dem stehen Schulden von 123 Milliarden Dollar gegenüber.




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