Günstige Alternative 12.07.2016, 23:33 Uhr

Phablet vom Newcomer: Das Coolpad Torino im Test

Mit dem Torino bringt der chinesische Hersteller Coolpad sein erstes Phablet nach Deutschland. Eine Besonderheit sind die zwei Android-Betriebssysteme, die für mehr Sicherheit sorgen sollen.
Mit Coolpad hat sich dieses Jahr ein weiterer Hersteller aus China nach Deutschland gewagt, der in der Heimat schon zu den grossen Playern gehört und auch hierzulande mit innovativen Modellen zu attraktiven Preisen von sich reden machen will. Das Torino ist im Rahmen dieser Strategie das dritte Smartphone, das jetzt Käufer in der hart umkämpften Mittelklasse gewinnen soll.
Dass Coolpad kein Billigheimer sein will, macht schon der erste Blick auf das Phablet deutlich: Es hat einen Rahmen in Gold und ein Unibody-Gehäuse aus Kunststoff mit weissem Klavierlack. Alles wirkt wertig und gut verarbeitet. Mit 163 Gramm ist das grosse Telefon allerdings auch recht schwer. Besonders auffällig ist die Glasfront, bei der das üppig dimensionierte 5,5-Zoll-IPS-Display den Platz gut ausnutzt und sogar seitlich ganz leicht über die Kanten abgerundet ist.
Der Bildschirm mit HD-Auflösung ist schön hell und zeigt klare Farben.
Ein Fingerabdruck-Sensor sitzt auf der Rückseite unterhalb der Kameralinse. Er spricht innerhalb einer Sekunde zuverlässig an und erkennt bis zu fünf verschiedene Finger, denen jeweils auch eine Funktion für den direkten Zugriff zugeordnet werden kann – in dieser Preisklasse ist dieses Feature nicht selbstverständlich.
Eine Besonderheit sind die zwei An­droid-Betriebssysteme, die in der älteren Version 5.1 auf dem Torino installiert sind: Die von Coolpad „Dual Space“ genannte Software-Modifikation ermöglicht es dem Anwender, einen zweiten Bereich einzurichten, in dem Inhalte besonders geschützt sind. Das ist vor allem für professionelle Nutzer interessant, die berufliche und private Daten trennen wollen.
Praktisch ist das aber auch, wenn der Anwender zwei separate Accounts, etwa bei sozialen Netzwerken, nutzen will oder sein Smartphone­ öfter in andere Hände geben muss. Zugänglich ist der geschützte Bereich über ein App-Symbol, das sich aber auch verbergen lässt, dann entsperrt ein vorher definierter Fingerabdruck auf den Sensor den Zugang. Wer das Prinzip nach der etwas komplizierten Einrichtung einmal verstanden hat, kann es leicht bedienen und mit einer Filesharing-App seine Daten hin- und hertransferieren.

Zwei Betriebssysteme beim Coolpad Torino

Der Trick mit den zwei Betriebssystemen braucht laut Hersteller eine gewisse Hardware-Power, entsprechend hat das Torino 3 GB Arbeitsspeicher und einen Achtkern-Prozessor von Qualcomm, der mit 1,36 GHz getaktet ist. Im Antutu-Benchmark erreicht es damit einen Score von knapp 35.000, was eher mittelmässig ist. Im Alltag hatten wir aber praktisch keine Verzögerungen. Auch das Umschalten zwischen den Systemen erfolgt mit zwei bis drei Sekunden noch zügig.
Für die Preisklasse ordentliche Leistungen mit scharfen Bildern auch bei schlechten Lichtverhältnissen bietet die 13-Megapixel-Kamera. Der Autofokus funktionierte aber nicht immer auf Anhieb, zudem hatten manche Bilder bei künstlichem Raumlicht einen leichten Gelbstich. Positiv fielen der im Nahbereich sehr helle Blitz und die umfangreichen manuellen Einstellmöglichkeiten im Profimodus auf.
Auch die restliche Ausstattung ist gut, so gibt es die klassenüblichen 16 GB Datenspeicher, von denen trotz des zweiten Betriebssystems noch etwa 10 GB im Lieferzustand vom Anwender belegbar sind, und einen – allerdings mit 32 GB Kapazität etwas knapp bemessenen – MicroSD-Slot. Alternativ nimmt dieser Steckplatz auch eine zweite SIM-Karte im Nano-Format auf. Der fest verbaute Akku bietet mit 2.500 mAh genug Kapazität für rund 1,5 Tage Laufzeit.




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