Hardware 31.01.2018, 10:00 Uhr

Im Test: Samsung Galaxy A8 (2018)

Samsung lanciert ein Midrange-Phone, das eigentlich mehr als diesen Namen verdient. Aber ...
Das Midrange-Phone ist für 539 Franken zu habe
(Quelle: Samsung)
Fünf Wochen vor dem Mobile World Congress in Barcelona – wo die Welt auf die neuste Version der Edel-Serie Galaxy S wartet – lanciert Samsung noch den neusten Spross der Midrange-A-Serie: das A8. Im Vergleich zum Vorgänger hat man dem Gerät nun mehr RAM, einen dezent höher taktenden Prozessor (Exynos 7885 mit 2 GHz) und die jeweils neusten Protokollversionen von LTE und Bluetooth verpasst. Soviel zur Theorie.
Auf den ersten Blick sind gleich drei Dinge am neuen Phone auffällig:
  1. Auf die leichte Abrundung, die man vom S8 oder von den Edge-Versionen vergangener Geräte kennt, wurde verzichtet. Das Display ist flach und gerade.
  2. Die Ecken des Displays sind abgerundet und reichen an den Seiten nicht bis zum Rand. Dies lässt den Screen zunächst kleiner wirken, als er tatsächlich ist – nämlich 5,6 Zoll (bei einem Seitenverhältnis von 18,5:9 und einer entsprechend ungewohnten Auflösung vom 1080 × 2220 Pixeln). Dies täuscht aber, denn trotz dieser Bildschirmdiagonale kann man den schlanken Gefährten mit einer Hand umfassen, was bei anderen Geräten undenkbar ist. Praktisch für alle, denen Notes oder Mates zu gross sind.
  3. Der dritte Punkt ist der Fingerprintsensor. Die Südkoreaner haben ihrer Community offenbar gut zugehört und platzieren diesen nun unter der Kameralinse statt neben ihr. Dies erspart Fingerabdrücke auf der Linse. Gut! Ansonsten gäbe es noch die Gesichtserkennung, welche ebenfalls zur Entsperrung dient. Diese funktioniert ganz flott.
Die Ränder beim Display sind abgerundet
Quelle: PCtipp
Ebenfalls gefallen hat uns die Dual-Kamera, die beim A8 – aha!?! – auf der Vorderseite zu finden ist, statt hinten. Die Linsen sind mit unterschiedlichen Sensoren ausgestattet, nämlich einmal mit 8 und einmal mit 16 Megapixeln. Die Backside-Cam beherbergt wiederum einen 16-Mpx-Sensor. Das A8 kommt von Haus aus mit 32 GB Speicher, der sich aber erweitern lässt. Ebenfalls ein nettes Goodie, gerade für Schweizer, ist die Dual-SIM-Unterstützung. Wieso für Schweizer? In der EU wurde das Roaming abgeschafft (Spartipp!).

Vielfältige Kamera, CPU mit Schwächen

Samsung selbst nimmt es bei der Präsentation bereits vorweg: Die Kamera, vor allem frontseitig, nimmt eine zentrale Rolle beim A8 ein. Es ist ein Gerät für die Selfie-Generation. Mit dabei sind der Bokeh-Effekt, der für einen Schärfe/Unschärfe-Effekt sorgt, und der Beauty-Mode, der die Haut fotografisch glättet, Unreinheiten eliminiert und auch die Augen grösser erscheinen lässt. Der Gruppen-Selfie-Mode ist hingegen auch für Pragmatiker wirklich nützlich, er erspart verrenkte Arme und Finger. Daneben gibts die unvermeidlichen Filter und zahlreiche Tiermasken, wie man sie von Instagram und Snapchat kennt. Natürlich lassen sich die Fotos auch mit digitalen Bleistiften, Farbstiften oder dem Füllfederhalter via Touch-Display verzieren. Eine kleine Auswahl an grenzwertig verzierten Selfies des Autorenantlitzes finden Sie hier:

Bildergalerie
Beispielbilder A8

Nicht so richtig überzeugt hat die allgemeine Performance des Geräts. Die Apps starten verzögert, was man vor allem merkt, wenn man vorher mit Samsungs Boliden Note 8 oder der S-Serie unterwegs war. Auch bei der Touch-Bedienung gibts teilweise leichte Verzögerungen. Zu gefallen wissen dafür die Wasserfestigkeit sowie das adaptive Wi-Fi, das die Wi-Fi-Funktion abstellt, sobald das Gerät kein vertrautes Netz mehr findet. Das schont den Akku. Ebenfalls praktisch ist der Always-On-Mode fürs Display (das schont den Akku weniger). Apropos Akku: 3000 mAh spendiert Samsung seinem Midrange-Phone. Wird das Gerät also überdurchschnittlich beansprucht (Spotify, YouTube oder WhatsApp-Web), wird der Heimweg vom Acht-Stunden-Bürotag schon von flehenden Signaltönen begleitet.

Fazit

Das Samsung Galaxy A8 ist sicher ein gutes, überdurchschnittliches Midrange-Gerät – wenige andere Smartphones in dieser Preisklasse können ihm das Wasser reichen. Kamera, Haptik und Ausstattung gefallen. Allerdings sind gewisse Schwächen klar auszumachen (Akku, CPU, Display). Und hier wirds problematisch: Vom A8 zum Spitzengerät des letzten Jahres, dem Samsung Galaxy S8, ist es preislich nur noch ein kleiner Sprung (ca. 70 Franken). Dafür erhält man aber ein Top-Gerät, das dem A8 in Sachen Hardware und Display überlegen ist – und mit doppelt soviel Speicher kommt. Darüber hinaus darf man davon ausgehen, dass sich der Preis des S8 nach dem Launch des S9 (Ende Februar) nochmals senken wird. Ein schwieriges Feld für das Selfie-Phone.
Positiv: Kamera, Haptik, Verarbeitung
Negativ: CPU, Display
Details: 5,6-Zoll-Amoled-Display (1080 × 2220 Pixel), Dual-Selfie Kamera 16 Mpx + 8 Mpx (F/1,9), Rückkamera 16 Mpx (F/1,7), 32 GB Speicher, erweiterbar mit microSD bis zu 400 GB
Strassenpreis: Fr. 529.–
Info: www.samsung.ch



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