Testbericht 05.11.2015, 08:38 Uhr

Huawei Mate S: Schönheit mit Makel

Das Phablet Huawei Mate S glänzt mit einer hochwertigen Hülle aus Aluminium, hat aber im Alltag ein Problem, das den Spass leider spürbar trübt.
Huawei Mate S
Huawei ist bei Smartphones längst kein Geheimtipp mehr, die Chinesen haben sich mit Qualität zu fairen Preisen auch in Deutschland einen Namen gemacht. In der Spitzenklasse soll nun das Mate S gegen iPhone und Galaxy S6 punkten.
Das Phablet kommt zunächst in der getesteten Version mit 32 GB Datenspeicher und „normalem“ Display hierzulande auf den Markt, später soll es auch noch eine Variante mit druckempfindlichem Force-Touch-Bildschirm und immerhin 128 GB geben.
Edle Hüllen hat Huawei schon bei anderen Smartphones wie dem P8 gezeigt, doch das Mate S ist noch qualitätsvoller und kann zu den bisherigen Referenzmodellen von Apple und Sam­sung aufschliessen. Besonders die Rückseite aus einem kratzresistenten Aluminium kann gefallen.
Das Gehäuse ist mit 7,2 Millimetern sehr dünn und mit einer Nano-Beschichtung überzogen, die Spritzwasser abweisen soll. Richtig wasserdicht auch beim Eintauchen, so wie das Sony Xperia Z5, ist das China-Phablet aber nicht.

Aus einem Guss

Huawei Mate S Testübersicht
Die Vorderseite aus Gorilla-Glas wird fast ganz vom grossen Display ausgefüllt, vor allem der seitliche Rahmen ist extrem schmal. Das Designkonzept reicht bis zum mitgelieferten Stereo-Kopfhörer, der deutlich wertiger als bei anderen Geräten aussieht und auch ordentlich klingt.
Leider ist der Akku fest eingebaut und der gemeinsame Schacht für die Nano-SIM und die Speicherkarte an der linken Seite nicht ganz einfach zu bestücken. Das Huawei Mate S liegt gut in der Hand und ist mit seinen 156 Gramm für die Kategorie nicht schwer.
Ein Highlight ist das grosse Amoled-Display mit 5,5 Zoll Diagonale und voller HD-Auflösung. Besonders gut ist die tiefe Darstellung der schwarzen Flächen und auch die Leuchtstärke kann mit den Klassenbesten mithalten. 
Das Arbeitstempo lässt ebenfalls kaum Wünsche offen, denn der hauseigene Kirin-935-Achtkern-Prozessor ist auch dank der Unterstützung durch 3 GB Arbeitsspeicher sehr schnell. Im Antutu-Benchmark werden Werte knapp über 50.000 erreicht, was das Huawei etwa 15 Prozent unter den derzeit Klassenbesten von Samsung und Apple platziert. An Datenspeicher stehen ordentliche 32 GB zur Verfügung, die per MicroSD-Karte um bis zu 128 GB erweitert werden können.

Fingerabdrucksensor an Bord

Bei der Bedienung fällt vor allem der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite des Phablets positiv auf, der neben der Identifizierung des Anwenders auch der Steuerung von Menüs per Wischbewegung mit dem Finger dienen kann. Was die Zuverlässigkeit der Erkennung betrifft, hat der Sensor gegenüber dem Vorgängermodell noch einmal zugelegt.
Einige Gewöhnung erfordert allerdings die Huawei-eigene Lösung „Knuckle Control“, bei welcher der Anwender seinen Fingerknöchel zum Zeichnen von Befehlen auf dem Bildschirm benutzen kann. Ansonsten setzt der Hersteller auf die nicht ganz neue Android-Version 5.1 noch seine Oberfläche Emotion UI auf, die stark an Apple erinnert. Vorinstalliert sind auch einige nützliche Apps zur Verwaltung des Geräts oder für Office-Aufgaben. 
Die 13-Megapixel-Hauptkamera bringt mit einem optischen Bildstabilisator eigentlich optimale technische Voraussetzungen mit, doch die Bilder wirken etwas blass und farblos. Gut sind die umfangreichen Möglichkeiten zur Einstellung der Kamera und der Blitz in zwei Farbtönen, der sanfter ausleuchtet als viele Konkurrenzmodelle.
Starke Selfie-Leistungen bringt dagegen die Frontcam, die mit einer grossen Blende und einem eigenen Fotolicht glänzen kann. Der mit 2.700 mAh eher knapp dimensionierte Akku hielt im Test nur einen Tag durch und könnte damit besser sein. Auch drahtloses Laden ist leider nicht möglich.




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