Neue Bildschirmtechnologie 11.07.2022, 10:01 Uhr

Sony QD-OLED-TV Bravia XR-55A95K im Test

Hersteller Sony lanciert mit dem Modell Bravia XR-55A95K sein neues Spitzenmodell für 2022. Online PC hat den 55-Zoll grossen QD-OLED-TV unter die Lupe genommen.
(Quelle: Sony)
Ausgezeichnetes noch ein Stückchen besser zu machen, ist alles andere als einfach. Aber dennoch möglich? Kommt drauf an. Wovon genau die Rede ist? Zum einen vom starken Vorgänger-Modell, dem Bravia XR OLED XR55A90J aus dem Jahr 2021. Und dem Nachfolge-Modell XR-55A95K, das der japanische Hersteller neu lanciert. Dieses würzt Sony nämlich mit allerlei feinen Zutaten: Da wäre zum einen die nach eigenen Angaben optimierte Paneltechnologie respektive deren Anordnung. 
Grandiose Bilder zeigt der Fernseher im Betrieb
Quelle: PCtipp
Augenweide: Sony Bravia XR-55A95K
Quelle: PCtipp
Sony setzt erstmals sogenannte QD-OLEDs ein. QD steht für «Quantum Dot», einer statt linearen nunmehr dreiecksförmigen Anordnung der roten, blauen und grünen Subpixel. Dadurch sollen, so der Hersteller, nochmals der Kontrast gesteigert werden, das Farbenspektrum eine Portion präziser und realistischer, Texturen wiederum lebensechter erscheinen, und, und, und. Man könnte diese Liste durchaus noch deutlich erweitern. Mehr dazu auch auf der nächsten Seite. 
Sony Bravia A95K: zwei Modelle zur Auswahl
Quelle: PCtipp
Für Rappenspalter dürfte dieser TV erst einmal wohl auf der Warteposition stehen: Denn mit einem Strassenpreis von 3099 Franken ist bereits der 55 Zoll grosse Bravia XR-55A95K (Bilddiagonale: 139 cm) sicherlich kein Schnäppchen mehr. Wer bei der Bilddiagonalen hingegen noch eine Schippe drauflegen will, kann gleich zum entsprechenden 65-Zoll-Modell (Bilddiagonale: 164 Zentimeter) XR-65A95K für schlappe 4099 Franken greifen.

Atemraubende Bilder

Bildtest: Jurassic Park
Quelle: PCtipp
Wir haben, soviel vorweg, auf dem TV gezockt, uns viele Fotos, Standbilder, schnell wechselnde, hochauflösende Filmsequenzen, langsame Landschaftsschwenks und auch Gesichter respektive Hautpartien angeschaut. Unser Urteil: Der Bravia XR-55A95K zaubert, auch weil er über ein sehr reflexionsarmes Panel verfügt, ein Topbild auf sein 4K-Display. 
Bildtest: Avatar 2
Quelle: PCtipp
Kontrast, Schwarzwerte, Schärfe, Farben sind die vier herausragenden Merkmale, bei denen uns der A95K (fast) restlos überzeugte. Aber eben nur fast, denn erwähnen müssen wir beim Bild auch, dass es zu einem feinen Farbsaum kommt, und zwar an den Rändern von einfachen, geometrischen Objekten wie Kreise, Rechtecke oder auch bei der Laufschrift. Das Ganze fällt aber, im Normalbetrieb, und bei normalem (typischen) Abstand zum 4K-TV kaum bis gar nicht auf.
Bildtest: Jurassic Park
Quelle: PCtipp
Hardwareseitiger Dreh- und Angelpunkt ist, wie bei allen aktuellen XR-Modellen, der Cognitive Prozessor XR, der sich um nahezu alle relevanten Funktionsbereiche für den Bildaufbau kümmert, um dieses so realitätsgetreu wie möglich darzustellen. Etwa, wenn es um Schattierungen, Farbsättigung, Bewegungen, Kontrast, Helligkeit, HDR, ums Upscaling auf 4K usw. geht. 

Bildschirm = Lautsprecher

Erstklassiger Klang: Eine besondere Eigenheit, die Sonys Highend-Riege der Smart-TVS auszeichnet, ist die Audio-Funktion «Acoustic Surface» in der «+»-Variante. Denn auch beim A95K werden im Gerät platzierte Aktuatoren verwendet. Trotz der sehr schmalen Bauweise des Gerätes verwandeln diese, um es mal bildlich auszudrücken, das gesamte Display in einen hocheffizienten Lautsprecher, der positionsgetreuen Sound für den Betrachter wiedergibt. 
Akustik pur: das Sound-Feature überzeugt
Quelle: PCtipp
Oder andersrum: Schwimmt der Schwertfisch – wie im Bild – links unten, dann hört man genau dort und auch nur dort (!) seine Flossen schlagen. Insgesamt sorgen zwei Aktuatoren (2 × 20 Watt) sowie zwei Subwoofer (2 × 10 Watt), die so den Bildschirm vibrieren lassen, und quasi das gesamte hörbare Audiospektrum abdecken, für diesen erstklassigen Sound. 
Schildkröte von links
Quelle: PCtipp
Um das Gerät auch beim Audioklang optimal aufs dargestellte Bild zu eichen, verfügt der Smart-TV ferner über die Modi «Standard», «Dialog», «Kino», «Musik», «Sport» und «Dolby Audio». Apropos Spielemodus: Ausstattungsseitig verfügt das Gerät über insgesamt vier HDMI-Ports, wobei zwei davon dem 2.1-Standard entsprechen. Dadurch erhält man eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz bei der 4K-Auflösung von 3840 × 2160 Pixel, sofern beispielsweise eine Spielekonsole an diesen Eingang andockt. Und das Gute daran: Der TV erkennt dies und stellt dann auch automatisch um.
Sony Bravia XR-55A95K: die mitgelieferte Cam
Quelle: Sony
Kamera dabei:
Zum Lieferumfang gehört ausserdem eine Sony-CAM, die sich auf die Oberseite des Bravia-TVs setzen lässt. Zum einen lässt sich das Gerät für Live-Konferenzen bestens einsetzen, zum anderen erfüllt die Kamera aber auch bei der Inbetriebnahme den Zweck, Bild und Ton mit dem Abstand und der Position des Betrachters passend zu synchronisieren. Sony nennt dies «Ambient Optimization Pro».

Aufbau und Ausstattung

Auch diesen 55-Zoll-TV sollte man immer zu zweit aufbauen. Bei der riesigen Spannweite von 139 Zentimeter sowie dem Gewicht von knapp 22 Kilogramm empfiehlt sich dies unbedingt. Geht alleine was schief, ärgert man sich umso mehr. 
Besser zu zweit auspacken und aufstellen
Quelle: PCtipp
Im Normaltempo ist das Ganze innert maximal 15 Minuten und nach insgesamt acht festzuziehenden Schrauben ruckzuck erledigt. Zuerst wird die Verpackung geöffnet, dann das Styropor entfernt. Eine passende Schritt-für-Schritt-Anleitung liegt natürlich vor, ist ausführlich und gut bebildert. Ist das Styropor entfernt, wird der Standfuss, eigentlich eher eine Stand-Paneele, welche aus Hartplastik ist, und für unseren Geschmack gegenüber dem sehr edlen TV-Panel abfällt, aufgestellt. Hier gibt’s zwei Möglichkeiten: Zum einen kann das Panel mit Ablageort nach vorne platziert werden oder nach hinten (also der TV-Rückseite zugewandt) positioniert. Wir haben uns für ersteres entschieden. So, oder so: Im Anschluss wird das QD-OLED-Panel auf den Fuss von oben eingelassen und mit den Schrauben (zwei an jeder Seite) fixiert. Damit ist der Grundaufbau abgeschlossen. 
Sony Bravia XR-55A95K: zugängliche Rückseite
Quelle: PCtipp
Danach werden Stromleitung, USB- und SAT-Kabel an die beschrifteten und farbkodierten Anschlüsse angebracht. Im letzten Schritt wird die Verschalung rückseitig an das Chassis eingerastet. Die nachfolgende Inbetriebnahme lief ebenfalls wie am Schnürchen: Zuerst werden das Land und die Sprache festgelegt. Danach konnten wir bereits den Sendersuchlauf starten. Um nun das Gerät zu personalisieren, lässt sich der Sony Bravia XR-55A95K mit dem persönlichen Google-Account synchronisieren. 

Betrieb und Fazit

Sony Bravia XR-55A95K: das Menü
Quelle: PCtipp
Flink:
Ab Start vergehen gerade einmal 4 Sekunden, dann ist das Gerät mit Android 10 als Betriebssystem schon betriebsbereit. Um von Sender zu Sender zu springen, vergeht auch nur eine Sekunde. Die Menüführung ist Android-TV-typisch strukturiert. Die Bedienung läuft flüssig und ist transparent gehalten. In den einzelnen Menüs lassen sich etwa Lieblingssender, Streaming-Dienste bis hin zum schnellen Netzwerkzugriff konfigurieren respektive (um-)gruppieren. Alles in allem hinterlässt das Ganze einen reifen Eindruck.
Zur Ausstattung: Nebst vier HDMI-2.1- und zwei USB-2.0-Ports gibt es einen Twin-Tuner, mit dem sich parallel eine Sendung anschauen, und eine weitere Sendung unabhängig davon aufzeichnen lässt. Daneben sind Bluetooth, LAN und WLAN-AC mit von der Partie.  
Sony Bravia XR-55A95K: die Anschlüsse
Quelle: PCtipp
Das QD-OLED-Modell arbeitet mit einer Bildwiederholfrequenz von nativen 100 Hz, im Spielemodus sind es, wie bereits erwähnt, 120 Hz. Mit zum Lieferumfang gehören zwei (!) Fernbedienungen, eine «Premium»- sowie «Infrarot»-Variante. Auf dem Premium-Steuerknüppel sind neben den üblichen Tasten auch Shortcuts für Netflix, Amazon Prime sowie Disney+ drauf. Die Fernbedienung liegt dabei gut in der Hand, die einzelnen Tasten lassen sich zielsicher mit den Fingern einer Hand erreichen. Die zweite «Robustere» ist eher als klassisch zu bezeichnen, und bietet deutlich mehr Buttons für Sender und direkte Einstellmöglichkeiten. Noch zum Energieverbrauch: Im Videobetrieb kam es zu einer Leistungsaufnahme von zwischen 85 bis 120 Watt. Sony selbst spezifiziert das 55-Zoll-Modell auf die Energieeffizienzklasse «G».
Fazit: Sonys Bravia XR-55A95K ist ein Top-Modell unter den neuen OLED-TVs. Bild- und Audioqualität sind hervorragend. Der Standfuss fällt aber leider etwas ab, gerade auch, wenn man den Gesamtpreis für das Modell bedenkt.

Testergebnis

Bildqualität, Sound, Bedienung, zwei Fernbedienungen
Stromverbrauch, Standfuss «nur» aus Hartplastik

Details:  4K-QD-OLED-TV (3840 × 2160), Android-TV (Version 10), 55 Zoll (139 cm), Triluminos-Max-Display, 100/120 Hz, HDR 10, Twin-Tuner (2 × DVB-S2-/T2/-C), Ci+, Acoustic Surface+, Lichtsensor, Sprachsteuerung, 4 × HDMI 2.1, 3 × USB 2.0, 2 Fernbedienungen, Kamera, Masse: 123 × 75 × 27 cm (B × H × T, mit Standfuss, Frontposition), 2 Jahre Bring In

Preis:  Fr. 3099.-

Infos: 



Das könnte Sie auch interessieren