IP-Überwachungskamera 17.11.2016, 23:05 Uhr

Von Menschen und Katzen: Netatmo Presence im Test

Netatmo hat mit der Presence eine IP-Kamera zur Aussenmontage auf den Markt gebracht, die zwischen Menschen, Haustieren und Fahrzeugen unterscheiden kann. Der Preis ist mit 329 Franken vergleichsweise hoch.
Sicherheitskameras sind eine praktische Sache – sobald sie eine Bewegung feststellen, alarmieren sie den Haus- oder Wohnungsbesitzer via Push-Message. Ist man jedoch stolzer Besitzer einer hyperaktiven Katze, so können die dauernden Benachrichtigungen nach einer gewissen Zeit dazu führen, dass man diese abstellt. Beim Smart-Home-Spezialisten Netatmo hat man sich dieses Problems angenommen und verspricht mit der IP-Kamera Presence Abhilfe. Wir konnten das Gerät im Life-Einsatz testen – inklusive hyperaktiver Katze.
Bei der Netatmo Presence handelt es sich um eine Outdoor-Kamera, die auch als Ersatz für die Beleuchtung des Eingangsbereichs des Hauses genutzt werden kann, hierzu sind etliche starke LEDs mit insgesamt 12 Watt Leistungsaufnahme integriert. Diese sorgen für ausreichende Helligkeit und sind zudem energiesparend. Für die Aufnahme bei Nacht ohne Beleuchtung dienen die verbauten Infrarot-LEDs. Der Erfassungsbereich soll bei 15 Metern liegen, in unserem Testszenario war aber ab spätestens zwölf Metern kaum noch etwas zu erkennen – dennoch ein ordentliches Ergebnis.
Die Installation gelingt auch Laien problemlos, die Kamera wird einfach mittels Lüsterklemme angeschlossen – fertig. Durch das Drehgelenk kann man sie auch nach dem Anziehen der Schrauben noch in die gewünschte Position bringen. Das Aluminium-Gehäuse ist unauffällig gestaltet und lässt auf den ersten Blick keine Kamera vermuten. Die Verarbeitung ist sehr gut, die Presence dürfte auch mehrere Jahre im Freien schadlos überstehen, zumal sie IP66 zertifiziert ist.

Gute App, saubere Erkennung

Die App präsentiert sich gut strukturiert
Nach der Einrichtung der Smartphone-App steht der ersten Inbetriebnahme nichts mehr im Weg, für den Nutzer beginnt damit aber erst die eigentliche Arbeit. Denn nun gilt es, hier die eigenen Präferenzen einzugeben. Welcher Bereich soll überwacht werden? Was soll erfasst werden? Wann soll sich nachts das Flutlicht einschalten? Wann soll ich benachrichtigt werden?
Bei der Erkennung verspricht Netatmo eine sehr genaue Differenzierung zwischen Autos, Personen und Haustieren. In unserem Test konnte die Kamera tagsüber fast immer unterscheiden, ob ein Mensch in den Überwachungsbereich ging, ob eine Katze vorbei schlenderte oder ob ein Ball durchs Bild hüpfte. Bei Nacht waren die Ergebnisse immer noch gut, hier lag die Kamera aber öfter mal daneben, gerade bei der Unterscheidung zwischen Katze und Gegenstand. Das geschah vor allem dann, wenn die Katze nicht in die Kamera blickte, diese also nicht die leuchtenden Augen als Anhaltspunkt hatte.
Die Aufzeichnung der Videos erfolgt über einen 4-Megapixel-Sensor in Full-HD und guter Qualität – auch bei Nacht. Gespeichert wird entweder in der Cloud (Dropbox wird unterstützt) oder auf dem persönlichen FTP-Server, den aktuellen WLAN-ac-Standard hat das Gerät aber leider nicht an Bord. Alternativ kann man auch auf MicroSD-Karte speichern. Im Lieferumfang ist eine 8-GB-Karte enthalten, insgesamt werden aber laut Datenblatt nur bis 32 GB unterstützt, das ist nicht mehr zeitgemäss. Schön ist das Tagesresümee, mit einem Klick bekommt man alle Ereignisse des Tages angezeigt. Die Kamera zeichnet also nur dann auf, wenn tatsächlich etwas passiert. Audio-Aufzeichnung wird im Übrigen auch angeboten, die Qualität geht hier noch in Ordnung, reicht für den Zweck aber aus.
Mit einem Preis von 329 Franken bewegt sich die Netatmo Presence im oberen Preissegment von IP-Kameras. Die Verarbeitung und das ausgeklügelte Erkennungssystem rechtfertigen diesen Preis, allerdings dürften etliche Kunden nach einem anderen Design fragen. Der kühle, kantige Look ist sicher nicht jedermanns Sache, ein oder zwei Alternativ-Gehäuse zur Auswahl wären schön gewesen.




Das könnte Sie auch interessieren