Äusserlich sieht man fast keinen Unterschied zwischen der G Pro X und der G Pro X Superlight. Deren Gehäuse sind dann auch quasi identisch, mit Ausnahme des «Superlight»-Schriftzuges auf der rechten Seite, die man sowieso praktisch nie sieht. Dieser Schriftzug macht uns aber auf das eigentliche Kernstück der G Pro X Superlight aufmerksam: deren Gewicht. Die neue Logitech-Maus wiegt laut Logitech weniger als 63 Gramm. Meine mittelpräzise Küchenwaage zeigt exakt 63 Gramm. Diese beiden Werte zusammen heissen, dass die Superlight wahrscheinlich etwa 62,9 Gramm auf eine präzisere Waage bringt. Das versteht sich funktionsbereit, also inklusive Akku und allen Teilen montiert.

Jetzt fragen Sie sich bestimmt: Wozu braucht man denn eine derart leichte Maus? Eine berechtigte Frage. Das Gewicht einer Maus ist grösstenteils Geschmackssache, und dann noch zu einem guten Grad Gewohnheitssache. Teurere Gaming-Mäuse bieten sogar oftmals Weight-Kits an. Das sind kleine Gewichte, mit denen man die Maus nach Geschmack etwas schwerer machen kann. Die Leichtigkeit der Superlight dürfte vor allem unter FPS-Spielern Freunde finden. Dort, wo schnelle, weite, und präzise Mausbewegungen essenziell sind, erlebt man zusätzliches Gewicht am ehesten als Negativpunkt. Kaum erstaunlich also, verwenden so viele professionelle Spieler in Games wie CS:GO, Valorant oder Overwatch eine Superlight. Für mich als Hobbygamer ist das mit der Performance nicht ganz so relevant, aber eine leichte Maus ist schlicht sehr angenehm zu bedienen.

Die Popularität der Maus in Profikreisen hat aber nicht nur mit dem Gewicht zu tun. Die Superlight basiert auf der regulären, kabellosen G Pro und hat damit schon eine grundsolide Basis. Ihre Form liegt gut in der Hand, die Haupttasten sind angenehm und gross. Das Mausrad bietet genug, aber nicht zu viel, Widerstand und die zwei Seitentasten sind einfach zu finden und angenehm zu drücken. Dazu kommen riesige Gleitpads, welche die Maus schön geschmeidig gleiten lassen. Viel mehr kann man von einer Maus nicht erwarten. Das einzige potenzielle Problem gibt es noch beim Design der zwei Haupttasten. Diese sind an der Vorderseite relativ nahe beieinander. Das kann bei starker Nutzung bei Personen mit kräftigen Fingern dazu führen, dass die Tasten in der Hitze des Gefechtes aneinandergeraten und möglicherweise einen Klick verpassen. Bei der Superlight ist mir das bis jetzt noch nie passiert, bei der Vorgängerversion jedoch schon. Für die überwältigende Mehrheit der Spieler dürfte das kein Problem sein.

Der kabellose Aspekt ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Während Profis noch lange Jahre nach den ersten kabellosen Mäusen bei kabelgebundenen Modellen verblieben, ist der Wechselpunkt mittlerweile erreicht. Die kabellosen Funk-Standards sind schnell genug, die Akkulaufzeiten lang genug. Bei der Superlight spricht Logitech von einer Übertragungsgeschwindigkeit von einer Millisekunde, was klar unter der menschlichen Reaktionszeit liegt, auch bei Spitzensportlern. In der Praxis ist keinerlei Latenz zu spüren, was bei Bluetooth-Mäusen definitiv noch der Fall ist. Dafür braucht man aber auch einen USB-A-Dongle, was bei einem Gaming-PC kein Problem sein sollte. 

Die Akkulaufzeit der Superlight gibt Logitech mit 70 Stunden in ständiger Bewegung an. Ich lade die Maus etwa alle zwei bis drei Wochen, allerdings meistens noch bevor die Akkuwarnleuchte angeht. Etwas schade: Die Superlight ist mit einem USB-MicroB-Anschluss versehen. Zusammen mit dem USB-A-Dongle wirkt das etwas altbacken. Zwar bietet USB-C keine technischen Vorteile, die der Maus etwas bringen würden, ist aber mittlerweile stärker verbreitet und der Standard der nahen Zukunft.

Die Logitech G Pro X Superlight ist die perfekte FPS-Maus. Leicht, schlicht, funktional. Wer von einer schweren Maus wie der G900-Serie kommt, wird einen Kulturschock erleben, wahrscheinlich aber auch nicht wieder zurückwollen.