Anonym Surfen 04.05.2014, 12:10 Uhr

Tails 1.0 schützt die Privatsphäre im Web

Anonym Surfen? Kein Problem. Whistleblower Edward Snowden nutzt dazu beispielsweise ein spezielles Betriebssystem: Tails, das nun in Version 1.0 bereit steht.
Das auf Debian basierende Tails (The Amnesic Incognito Live System) startet von einer DVD, einem USB-Stick oder einer SD-Karte und schützt die Anonymität und Privatsphäre von Internetnutzern. Dazu lenkt das Betriebssystem alle Verbindungen über das Anonymisierungs-Netzwerk Tor. Zudem hinterlässt das Live-Systems keine Spuren auf dem verwendeten PC.
Dateien, E-Mails und persönliche Nachrichten schützt Tails durch mehrere Verschlüsselungs-Werkzeuge. Eine Besonderheit von Tails ist auch, dass Sie beim Start eine XP-Tarnung auswählen können, sodass das Betriebssystem nicht mehr wie Linux aussieht, sondern wie Windows XP.

Heartbleed-Lücken geschlossen

Die nun veröffentlichte Version 1.0 von Tails kommt mit Firefox 24.5.0esr und Tor 0.2.4.21-1. Zudem behebt die neue Version auch einige kritische Sicherheitslücken, die unter anderem auf den Heartbleed-Bug zurückzuführen sind. Weitere Änderungen finden sich im Changelog der neuen Version. Zudem haben die Entwickler einen Fahrplan für die weitere Entwicklung von Tails online gestellt:
  • Tails 1.1 soll im Juni 2014 erscheinen und auf Debian 7 (Wheezy) basieren. Zudem wredne mit dieser Version zahlreiche Anwendungen in Tails aktualisiert werden.
  • Tails 2.0 soll sich vor allem der Nachhaltigkeit und Wartbarkeit widmen. Dabei sollen unter anderem durch automatische Tests der Arbeitsaufwand für die Entwicklung neuer Tails-Versionen reduziert und die Möglichkeit für die Veröffentlichung von Same-Day-Security-Updates geschaffen werden.
  • Tails 3.0 soll schliesslich kritische Anwendungen in Sandboxes kapseln und die Systemsicherheit verbessern.
Tails lässt sich kostenlos als ISO-Abbild für eine bootfähige Live-DVD herunterladen. Unter Windows 7 können Sie mit der rechten Maustaste auf die ISO-Datei klicken und im Menü „Datenträgerabbild brennen“ wählen. Sollte dieser Menüpunkt hier nicht erscheinen, dann brennen Sie die Live-CD mit einem Tool wie Imgburn. Alternativ verwenden Sie Ihren USB-Stick und erstellen beispielsweise mit Sardu einen Multi-Boot-Stick mit Tails.




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