28.03.2014, 00:00 Uhr

EU-Projekt REPARA unterstützt Programmierer bei Software-Modernisierung

Wie lassen sich ältere Computerprogramme hocheffizient auf modernsten Rechnern ausführen, für die sie eigentlich nicht geschrieben sind? Mit dieser Frage befasst sich das EU-Projekt REPARA. Ein wesentlicher Beitrag zur Antwort kommt von Wissenschaftlern des Fachbereichs Informatik der TU Darmstadt
Das 3,6 Millionen Euro umfassende Projekt REPARA, das im September startete, läuft über drei Jahre und wird von der EU mit 2,6 Millionen Euro unterstützt. Forscherinnen und Forscher der Universität Carlos III in Madrid (Spanien), der Hochschule für Technik Rapperswil (Schweiz), der Universität der Wissenschaften Szeged (Ungarn), der Universität Pisa (Italien) und der TU Darmstadt arbeiten gemeinsam mit zwei Industriepartnern zusammen. Ziel ist es, durch automatisierte Computerwerkzeuge den Entwicklern zu ermöglichen, bestehende Programme auf heterogenen Parallelrechnern auszuführen. Für Endanwender werden damit an individuelle Anwendungen angepasste Programme schneller und kostengünstiger verfügbar.

?Früher arbeitete man mit Prozessoren, die von Generation zu Generation deutlich schneller wurden. Aber die Entwicklung von immer schnelleren Einzelprozessoren ist am Ende. Man führt heute daten- und rechenintensive Anwendungen mit mehreren Prozessoren oder auf heterogen aufgebauten Systemen, die verschiedene Arten von Recheneinheiten kombinieren, parallel aus?, sagt Professor Andreas Koch, Leiter des Fachgebiets Eingebettete Systeme und ihre Anwendungen, der am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt an REPARA mitwirkt. ?Ältere Software ist dafür aber nicht geschrieben, und es wäre äusserst aufwendig, hochspezialisierte Anwendungen für jede mögliche Systemarchitektur neu zu programmieren.?

Bei der schrittweisen Anpassung von Software-Codes, der Refaktorierung, sollen die Ergebnisse von REPARA Programmierer künftig halbautomatisch unterstützen. Die so transformierten Anwendungen können auf modernen Rechnern dann nicht nur schneller, sondern oftmals auch energieeffizienter ausgeführt werden.

Das Fachgebiet Eingebettete Systeme und ihre Anwendungen der TU Darmstadt ist spezialisiert auf die Hardware-Komponenten, die im Rahmen von REPARA zum Einsatz kommen werden. Die Darmstädter Wissenschaftler entwerfen dabei anwendungsspezifische Recheneinheiten, bei denen die Hardware unmittelbar die Daten verarbeitet ? anders als etwa bei häuslichen Computern, bei denen unter anderem noch Betriebssysteme und Software-Programme zwischengeschaltet sind. (ph/w&m)
Info: www.repara-project.eu



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