Praxis-Tipp 26.02.2018, 18:11 Uhr

Frühjahrsputz für PC & Handy: So entrümpeln Sie richtig

Pünktlich zum Frühjahrsputz wäre es doch auch einmal wieder an der Zeit den PC vom Datenmüll zu befreien. Wir zeigen Ihnen wie Sie es richtig angehen, sowohl für Hard- als auch Software.
(Quelle: fotolia.com/momius)
Warum?
Stellt sich natürlich die Frage, warum man seine Geräte entrümpeln sollte, wenn sie noch tadellos funktionieren. Es sind gibt zwei Gründe:
  1. Datenmüll sammelt sich mit der Zeit an. Je länger man seinen PC nicht bereinigt und sortiert desto mehr Daten sammeln sich an die mit der Zeit die Arbeit des PC beeinträchtigen.

  2. Jede Testversion die ungenutzt auf der Festplatte schlummert und jedes Game, dass wir seit dem Durchspielen nicht mehr angerührt haben, ist ein potenzielles Sicherheitsrisiko weil solche ruhenden Programme keine Updates erhalten.
Für PCs
Der ortsfeste PC ist nach wie vor in vielen Haushalten vorhanden. Und gleichsam ist er oft auch das digitale Gerät, das sowohl physisch wie digital am stärksten verschmutzt ist.

Physische Reinigung beginnt mit Staubbekämpfung. Denn dadurch, dass permanent die Lüfter laufen, sammeln sich im PC-Inneren enorme Staubmengen. Dieser verschlechtert die Kühlung und drosselt die Leistung. Bevor man sich an die Reinigung begibt macht man am besten ein Foto von der Rückseite des PCs um die Rückseite der Steckerpositionen zu dokumentieren. Dann wird der Gehäusedeckel abgeschraubt und man kann das Innenleben mit einem weichen Pinsel und dem Staubsauger vom Dreck befreien, sehr gut geeignet wäre ist auch die Reinigung mit Luftdruck.
Nun zum Monitor: Er wird mit einem feuchten Tuch von Staub befreit. Dazu empfiehlt es sich spezielle Reiniger für Bildschirme zu verwenden. Achtung: normaler Glasreiniger, der Alkohol und/oder Säuren enthält (siehe Etikett), darf nicht verwendet werden, weil er die Oberfläche angreifen kann. Das sicherste Mittel ist ein feuchtes Küchentuch gefolgt von einem Trocknungsschritt via Mikrofasertuch.
Bei vielbenutzten PCs sind solche Staubmengen nicht ungewöhnlich. Wichtig ist jedoch, beim Entfernen maximale Vorsicht walten zu lassen.
Quelle: fotolia.com/anake
Tastatur und Maus sollten besonders sorgfältig gereinigt werden, schliesslich berühren wir diese ständig mit unseren Händen. Der Schmutzt setzt sich in den kleinen Zwischenräumen gerne besonders hartnäckig fest weshalb es sich empfiehlt die Tasten auch gründlich zu reinigen und vorher vom Brett abzulösen.
Mit milder Seifenlauge und einem leicht feuchten Lappen wird auch dieses Gerät vom Restschmutz befreit; auf gleiche Weise lässt sich auch die Maus behandeln. Ist das alles getan, werden die Kabel angeschlossen und der PC darf gestartet werden, um zum nächsten Schritt überzugehen.
Digitale Reinigung beginnt damit, dass man sein System manuell entrümpelt. Zunächst öffnet man dazu die Systemsteuerung. Das geht je nach Windows-Version ein wenig unterschiedlich. Man sucht nach „Programme“ und darunter „Programm deinstallieren“. Klickt man darauf, öffnet sich ein weiteres Fenster das jede installierte Software alphabetisch auflistet. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Nur Programme von denen man weiss was sie tun (und die man nicht mehr benötigt), sollten per Klick markiert und anschliessend durch „Deinstallieren“ vom PC gelöscht werden. Als nächstes geht man nun all seine Foto-, Musik- und sonstigen Ordner durch und löscht manuell die Dateien, die man definitiv nicht mehr benötigt.
Allerdings ist diese manuelle Phase nur die „halbe Miete“, denn es gibt viele weitere System-Verschmutzer, die ob ihrer Menge unmöglich händisch zu bereinigen sind. Genau das lässt sich allerdings mit den verschiedenen Funktionen eines entsprechenden Programmes übernehmen. Ein solches Tool durchforstet zum Beispiel die Registry auf Unstimmigkeiten, reinigt den Browserverlauf, entfernt nicht mehr benötigte Verknüpfungen, temporäre und alte Log-Dateien. Kurz: Es entfernt ganz automatisch all die kleinen Datenleichen, die in ihrer Masse den Computer langsamer machen.
 
Für Handy (und Tablet)
Der US-Internetgigant Google hat in einigen Bereichen Monopole. Doch bei den mobilen Betriebssystemen bekommt man fast den Eindruck einer One-Man-Show: 74 Prozent weltweiten Marktanteil hat das Betriebssystem Android. Doch auch das muss gereinigt werden.
Physische Reinigung ist bei den mobilen Geräten sehr viel schneller zu erledigen, als am Computer. Zunächst befreit man die Geräte, nachdem man sie ausgeschaltet hat, erst einmal aus eventuell vorhandenen Schutzhüllen, dahinter sammelt sich nämlich erstaunlich schnell klassischer „Taschenschmutz“ an. Solch grobkörniger Dreck darf mit dem normalen Staubsauger abgesaugt werden; gegebenenfalls unterstützt durch einen Pinsel.

Wichtig:
Bei Geräten, die sich noch öffnen lassen, bitte nicht den Staubsauger ins Innenleben halten, sondern etwaigen Schmutz nur mit einer Druckluftdose auspusten. Anschliessend kann man mit dem Pinsel auch vorsichtig die Buchse des Ladesteckers reinigen. Mit einem feuchten Tuch kann der Rest des Gehäuses abgewischt werden.
Anschliessend kommt die Sisyphusarbeit: das Reinigen des Touchscreen-Displays von Fingerabdrücken und Co. Doch auch wenn man es eigentlich nach jedem Benutzen tun könnte, sollte man es nicht aus Frust vernachlässigen. Handydisplays sind nämlich Keimschleudern par Excellence. Zunächst benötigt man ein Brillenputztuch, damit lassen sich fettige Fingerabdrücke wunderbar bekämpfen. Anschliessend wird das Display mit ein wenig Desinfektionsspray eingesprüht und mit einem Papiertaschentuch trockengewischt.
Digitale Reinigung ist je nach Android-Version und Gerätehersteller schneller oder langwieriger. Bei neueren Samsung-Geräten gehört der Smart-Manager dazu. Er findet sich in den Einstellungen. Dabei kann man durch einen Klick erst einmal sämtliche im Hintergrund laufenden Programme stoppen und den RAM-Speicher entrümpeln.
Als nächstes kommen die Apps an die Reihe. Dazu geht man abermals in die Einstellungen und dort auf Apps bzw. App-Manager. Dann lässt man sich „alle Apps“ anzeigen um einen kompletten Überblick zu bekommen. Die Programme die man nicht mehr benötigt, klickt man an und tippt dann auf „Deinstallieren“.

Achtung:
Bestimmte System-Apps oder solche, die vom Hersteller zwingend installiert werden (sogenannte Bloatware) kann nur deaktiviert, nicht aber deinstalliert werden.

Tipp:
Ab Android 6.0 ist es auch mit Bordmitteln möglich, Programme ohne Funktionsverluste auf die im Gerät steckende SD-Karte auszulagern; ältere Geräte benötigen dazu aber spezielle Programme wie „App 2 SD“.
Übrigens können auch gekaufte Apps, die man aber nicht benötigt, bedenkenlos gelöscht werden. Sie bleiben unter dem Account, mit dem man sich in Google Play (dem Android-App-Store) angemeldet hat, erhalten und können bei Bedarf einfach neu installiert werden.
Selten genutzte aber nicht ganz überflüssige Apps sollte man auf die SD-Karte auslagern, um den Gerätespeicher zu entlasten.
Quelle: fotolia.com/Alexey Achepovsky
Als letzten Schritt geht man die bei den meisten Nutzern grösste Datenmüll-Ansammlung an, den WhatsApp-Speicher. Das Programm speichert nämlich nicht nur alle eingegangenen Dateien, sondern auch die, die man versendet hat. Bei den aktuellen Versionen ist das recht einfach: WhatsApp öffnen, oben rechts auf „Einstellungen“ gehen und dort auf „Daten und Speichernutzung“. Tippt man auf „Speichernutzung“ werden die einzelnen Chats nach der angehäuften Datenmenge gelistet. Tippt man dann auf „Verwalten“, lassen sich die Dateien nach Typ gesondert oder zusammen vom Handy löschen. Anschliessend beendet man auch diese Reinigung durch einen Neustart.




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