Echtzeit-Bilderkennung 10.09.2019, 06:55 Uhr

Microsoft stellt Entwickler-Kit für KI-Kamera mit Linux vor

Microsoft hat in Zusammenarbeit mit Qualcomm ein Developer-Kit für KI-Kameras mit Linux-Unterstützung entwickelt. Möglich ist damit unter anderem eine Echtzeit-Bilderkennung.
(Quelle: Microsoft)
Microsoft geht mit einem neuen Developer-Kit für eine Linux-gestützte KI-Kamera an den Start. Diese soll mittels automatischer Bilderkennung zum Beispiel erkennen, ob Mitarbeiter die vorgeschriebene Schutzkleidung tragen. Dank der Linux-Unterstützung können die Kameras nicht nur auf Servern betrieben werden. Vielmehr reichen nun kleinere Geräte aus.
Das Entwickler-Kit hat Microsoft gemeinsam mit Qualcomm entworfen und nun zur Marktreife gebracht. Im Paket enthalten ist eine kleine Kamera, die auf Qualcomms Vision Intelligence 300 Plattform setzt. Letztere basiert auf Qualcomms QCS603 SoC. Dieser im 10-nm-Verfahren entwickelte Chip ist speziell für IoT-Anwendungen konzipiert. Im SoC arbeitet eine Quadcore-CPU mit einer maximalen Taktrate von 1,7 GHz, als Grafikbeschleuniger ist eine Adreno 615-GPU mit an Bord. Hinzu kommen 4 GByte Arbeitsspeicher sowie 16 GByte eMMC-Datenspeicher. Per microSD-Karte kann die Gesamtkapazität ausgebaut werden.
Die 8-Megapixel-Kamera kann Videos mit einer Qualität von bis zu 4K aufzeichnen. Ausserdem ist laut Qualcomm ein sekundärer Stream für die Vorschau möglich. Für die drahtlose Datenübertragung stehen eine WLAN-Schnittstelle sowie Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Darüber hinaus sind auch ein USB-Typ-C-Anschluss sowie HDMI mit an Bord.

Azure IoT Edge und Azure Machine Learning

Softwareseitig kommen Azure IoT Edge und Azure Machine Learning zum Einsatz, was eine lokale Bildanalyse in Echtzeit ermöglicht. Für das Training von Modellen kann ausserdem auf die Azure-Cloud zurückgegriffen werden.
Laut den Redmondern zeichnet sich das Entwickler-Kit besonders durch sein schnelles Setup und die einfache Bedienung aus. Direkt nach Inbetriebnahme kann die Kamera mit dem Azure IoT Hub verbunden werden. Das Standard-Vision-KI-Modul erkennt so direkt 183 unterschiedliche Objekte, so Microsoft auf seiner Webseite. Auf Azure-Github stehen weitere Informationen zum Produkt bereit.
Preislich liegt das Vision AI Developer Kit bei rund 249 US-Dollar und ist derzeit bei dem Anbieter Arrow in den USA beziehbar.



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