ID-Plattform 18.02.2018, 14:47 Uhr

Microsoft will Online-Konten mit Blockchain absichern

Microsoft arbeitet an einer Bockchain-basierten Plattform zur digitalen Identitätssicherung. Mit der Lösung lassen sich personenbezogene Daten dezentral und verschlüsselt speichern. Wenn erforderlich, kann Apps und Online-Diensten darauf der Zugriff gewährt werden.
(Quelle: Sashkin / shutterstock.com)
Microsoft arbeitet an einer Blockchain-basierten ID-Plattform. Mit der Lösung sollen sensible personenbezogene Daten verschlüsselt und dezentral im Netz gespeichert werden. Erhalten Anbieter von Apps und Online-Diensten hierfür die Zugriffsrechte, müssen sie die Daten dadurch nicht mehr selbst speichern und verwalten.
Erst vor Kurzem ist Microsoft der ID2020 Alliance als Gründungsmitglied beigetreten. Dabei handelt es sich um eine globale Partnerschaft für ein Open-Source-Identitätssystem auf Blockchain-Basis. Vorrangig geht es darum, auch Menschen ohne gültigen Identifikations-Nachweisen zu einer digitalen ID zu verhelfen. Fast jeder sechste Mensch (rund 1,1 Milliarden) seien nicht im Besitz von juristisch gültigen Ausweispapieren, so die Redmonder
Aber auch alle anderen Nutzer würden von einer digitalen Identifikation profitieren. Derzeit müssen Anbieter von Apps und Online-Diensten die Identitätsdaten ihrer Nutzer selbst abfragen, speichern und verwalten. Microsoft will diese Aufgabe nun übernehmen und die Daten auf einer Plattform bündeln. So sollen auch die User wieder mehr Kontrolle darüber erlangen, wem welche Daten und in welcher Form übermittelt beziehungsweise zur Verfügung gestellt werden.
"Jeder von uns braucht eine digitale Identität, in der alle Elemente sicher und privat gespeichert werden. Diese eigene Identität muss einfach zu verwenden sein und uns vollständige Kontrolle über den Zugriff und die Verwendung unserer Daten geben", so Ankur Pate, führender Produktmanager der Microsoft Identity Division in einem Blogbeitrag.

Microsoft will Authenticator App weiterentwickeln

Die im Rahmen der Forschung gewonnenen Erkenntnisse sowie die Erfahrungswerte der ID2020 Alliance sollen nun in die Weiterentwicklung der bereits bestehenden Microsoft Authenticator App einfliessen.
Dazu soll zunächst Support für dezentral gespeicherte Identitätsdaten in die App integriert werden. Damit wird die Anwendung nicht mehr nur als 2FA-Manager  fungieren, sondern auch Identitätsdaten sowie kryptografische Schlüssel verwalten. Hier kommt nun die Blockchain ins Spiel:
Während die Datenkette nur die Nutzer-ID beinhaltet, liegen die eigentlichen Identitätsdaten hingegen verschlüsselt ausserhalb der Blockchain in einem ID-Hub. Der Schlüssel hierfür befindet sich in der Authenticator App und somit in den Händen der Nutzer. Nicht einmal Microsoft ist laut eigenen Angaben dazu fähig, auf die Daten zuzugreifen.
Über einen der gängigen Messaging-Kanäle können Apps und Dienste nun mit diesen Daten interagieren. Die Voraussetzung hierfür ist die Erteilung spezifischer Zugriffsrechte durch den Nutzer. Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass rechtliche Schwierigkeiten und Compliance-Risiken durch die Verarbeitung solcher Informationen reduziert werden.
Derzeit befindet sich das System noch in der Entwicklung, soll aber schon bald in der Microsoft Authenticator App hinzugefügt werden.




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