Fun 09.08.2017, 11:20 Uhr

Affentheater um Makaken-Selfie: «Ich bin ruiniert!»

Wikipedia und ein Fotograf streiten sich schon seit Ewigkeiten über das Recht an einem Affenbild, welches das Tier selbst geknipst hat.
Makaken-Selfie: Das Recht am Bild beim Tier bleibt eine Affensache © David Slater
2011 bereiste der britische Fotograf David Slater Indonesien, um dort Makaken-Affen zu fotografieren. Dann nahm ein Riesen-Affentheater seinen Anfang. Nach einer Weile gab der Fotograf einem Affen seine Kamera, der seinen Erzählungen zufolge damit rumzuspielen begann. Entstanden sind dabei einige Selbstporträts, die flugs um die Welt gingen. Da Wikipedia sich das Recht herausnahm, für einige Artikel die Bilder ohne Erlaubnis von Slater zu verwenden, wollte der Brite den Fall vor Gericht ziehen – und verlor, da es keine Urheberrechte gebe. Das Affenfoto des grinsenden Makaken-Affen «Naruto» ging um die Welt.

Affentheater ohne Ende

Vier Jahre später schaltete sich die Tierschutzorganisation Peta ein – es wurde langsam kompliziert. Laut Peta, die im Namen des Affen klagte, habe das Tier, indem es in die Kamera grinste, das Foto «zielgerichtet und in voller Absicht» ausgelöst. Dadurch sei alleine Naruto der Eigentümer des Fotos. Die erzielten Einkünfte, so die Forderung, hätten somit dem Makaken zufliessen müssen.
Die Richter aus den USA konnten aber der Argumentation von Peta nach mehreren Anhörungen nicht folgen. Daher kam es diesen Monat in San Francisco zu einer erneuten Anhörung – das Urteil steht noch aus. Die Lust am Fotografieren scheint dem Briten indessen vergangen zu sein, da er aufgrund all der gerichtlichen Streitereien sehr viel Geld verloren habe. Er versucht sich nun als Tennislehrer. «Ich wünschte, ich hätte die verdammten Fotos nie gemacht», bedauert er. 



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